• 15.05.2008 09:44

  • von Stefan Ziegler

Massa: Grundstein im Qualifying gelegt

Felipe Massa über seinen Triumph in der Türkei, seine Qualifying-Qualitäten, den Besuch der Familie und den Rekord von Rubens Barrichello

(Motorsport-Total.com) - Er kam, fuhr und siegte - Felipe Massa stellte am vergangenen Wochenende wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis, dass er in Istanbul einfach sehr gut zurrecht kommt. Beim Grand Prix der Türkei kontrollierte der Brasilianer das Rennen von der Spitze aus, hatte zuvor allerdings schon im Qualifying für eine hervorragende Ausgangsposition gesorgt. Im Rennen freute er sich auch über den Rekord von Rubens Barrichello.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Durfte in der Türkei wieder einmal jubeln: Ferrari-Pilot Felipe Massa

"Ein türkischer Hattrick! An dieses Wochenende werde ich mich sicherlich noch eine ganze Zeit lang erinnern", freute sich der Ferrari-Pilot in seinem Blog. "Wenn man dreimal in Folge gewinnt, dann sagt das doch aus, dass es da zwischen dir und der Strecke schon ein besonderes Verhältnis herrscht. Ich fühle mich auf diesem Kurs immer sehr wohl und richtig stark und bin dabei jedes Mal unter den Schnellsten."#w1#

Zeittraining als Schlüsselfaktor

"Aber ich habe auch schon zweimal in Bahrain gewinnen können, in Barcelona und Brasilien - und ich will natürlich auch auf den anderen Strecken siegen. Ich hatte am vergangenen Wochenende sicherlich ein herausragendes Auto, das Team hat einen großartigen Job gemacht und auch ich selbst. Dort zu sein und zu gewinnen ist schon eine ganz außergewöhnliche Sache."

"Wir haben gesehen, wie wichtig das Qualifying ist", analysierte Massa. "Das ist überaus bedeutend für das Geschehen am Sonntag, aber ich würde nicht sagen, dass meine Pole-Runde am Samstag mein bestes Qualifying in diesem Jahr war. In Bahrain hatte ich eine fantastische Qualifikationsrunde, wo ich mit einem schweren Wagen die zweitschnellste Zeit gefahren bin und auch in Malaysia hatte ich ein großartiges Zeittraining, wo ich auf die Pole-Position gefahren bin."

"Um ehrlich zu sein, fühle ich mich im Qualifying allgemein recht stark. Schaut man sich meine Statistiken aus der Vergangenheit an, so war das eigentlich immer eine gute Sache für mich", meint der WM-Vierte aus dem Vorjahr, der sich mit seinem Sieg in der Türkei wieder im Titelkampf zurückgemeldet hat. "Daher denke ich, dass meine Performance in der Türkei nur eine von einer Reihe guter Leistungen war."

Massa freut sich mit Barrichello

"Neben meiner Frau waren auch mein Vater und meine Mutter in Istanbul dabei. Das ist großartig, denn ich ziehe sehr viel Kraft aus ihrer Anwesenheit und natürlich war es auch fantastisch, mit ihnen meinen Sieg zu feiern. Einige Freunde haben mir aber eine sehr amüsante Geschichte erzählt: Offenbar hat das Fernsehen relativ oft meine Eltern in der Ferraribox gefilmt und die waren gar nicht so begeistert davon, weil sie doch das Rennen ansehen wollten. Naja, okay, aber man muss halt verstehen, dass es nicht in meinem Ermessen liegt, was der TV-Produzent zeigt..."

"Es gab da noch einen besonderen Augenblick an der Strecke in Istanbul und ich war sehr glücklich, dabei sein zu können", berichtete der Brasilianer. "Das war die Bühne für Rubens Barrichello, der im Rahmen des türkischen Grand Prix den Rekord von Ricardo Patrese gebrochen hat, als er dort sein 257. Rennen gefahren ist. Will ich diesen Rekord schlagen? Das sieht nach einer ziemlich großen Herausforderung aus. Natürlich stimmt es aber, dass ich den Rennsport liebe."

"Solange das der Fall ist, werde ich weitermachen und dann wird es keine Rolle spielen ob ich 27 oder 37 bin. Solange ich ein konkurrenzfähiger Fahrer bin, solange werde ich fahren. Aber sollte ich erst einmal ins Zweifeln kommen, dann werde ich gewiss aufhören und ich glaube eher nicht, lange genug zu fahren, um mir den Rekord sichern zu können. Außerdem gibt es aktuell so viele junge Formel-1-Fahrer, für die es vergleichsweise leicht werden könnte, diese Marke zu erreichen ohne wirklich alt zu werden."

"Nach dem Sieg bin ich noch eine Weile in Istanbul geblieben, war noch in einem Nachtclub in der Stadt. Das war eine richtig spaßige Nacht. Ich mag Istanbul sehr und es war besonders toll, mit türkischen Leuten unterwegs zu sein, wo ich doch gerade zum dritten Male den Grand Prix der Türkei gewonnen hatte", so der frischgebackene Rennsieger abschließend. "Jetzt bin ich zurück in Monaco, aber am Ende der Woche werde ich den kurzen Trip nach Le Castellet machen und am Freitag auf der Strecke Paul Ricard testen."