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Massa: "Gemeinsam können wir Ferrari schlagen"

Felipe Massa stellt sich nach persönlich schwierigen Rennen in den Dienst des Teams und will am Ende vor seinem ehemaligen Arbeitgeber stehen

(Motorsport-Total.com) - Für seinen Wechsel von Ferrari zu Williams hätte sich Felipe Massa kaum einen besseren Zeitpunkt wählen können. Denn mit dem Traditionsteam aus Grove geht es gerade tüchtig bergauf. Die Erfolge auf der Strecke streicht aber allzu oft nur sein junger Teamkollege Valtteri Bottas ein. Massa hängt sich daher an den Teamgedanken und will in den verbleibenden Rennen noch dazu beitragen, mit Williams unter die ersten drei Teams zu kommen - vor seinen alten Kollegen von Ferrari.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Teamplayer: Felipe Massa will mit Williams zurück an die Spitze Zoom

Drei Ausfälle in zwölf Rennen, vier Zielankünfte außerhalb der Punkte und Platz vier in Österreich als bestes Ergebnis bedeuten für Massa vor dem Grand Prix von Italien lediglich 40 Punkte und Rang neun in der Gesamtwertung. Auf der anderen Seite der Garage läuft es besser. Bottas fuhr in Belgien gerade seine vierte Podiumsplatzierung ein und ist mit 110 Punkten schon Gesamtfünfter.

"Es hätte definitiv besser für mich laufen können", so Massa, dessen Abschneiden nicht selten auch das Resultat großen Pechs oder ungestümer Kollegen war, gegenüber 'Formula1.com'. "Ich kann mit mir selbst nicht zufrieden sein, aber ich bin zufrieden mit dem Job, denn ich für das Team erledigt habe. Die Fortschritte und all die Arbeit, die in das Team fließt machen es Schritt für Schritt besser. Ich bin zu hundert Prozent Teil dieser Entwicklung. Es liegen noch sieben Rennen vor uns, da kann sich das Glück auch noch drehen."

"Ich freue mich für Valtteri"

Der Brasilianer blickt daher ohne Neid auf die Erfolge seines Teamkollegen und sieht von einer persönlichen Zielsetzung ab um den Teamgedanken zu hegen: "Ich freue mich für Valtteri, er macht einen großartigen Job. Er entwickelt sich zu einem sehr guten Fahrer. Man muss da also fair bleiben - er macht einfach einen fantastischen Job. Wir arbeiten gut zusammen. Ich bin auch zuversichtlich, dass meine Zeit kommen wird. Dann werden wir gemeinsam für das Team arbeiten. Wir kämpfen um die Position, die Ferrari noch innehat und gemeinsam könne wir Ferrari schlagen."

Den Schritt an Ferrari vorbei hatte man nach dem Grand Prix von Deutschland in Hockenheim schon geschafft. In Ungarn schnappte sich die Scuderia den dritten Platz unter den Konstrukteuren aber wieder zurück. Für Massa, der bei Ferrari jahrelang nur die zweite Geige gespielt hat und mit seinem Wechsel eine Art Befreiungsschlag zelebrierte, würde ein Vorbeizeihen an seinem alten Arbeitgeber zwar eine Genugtuung, nicht aber eine Vergeltung bedeuten.

Felipe Massa, Sergio Perez

Massa kollidierte in diesem Jahr bereits mit Kobayashi, Perez und Magnussen Zoom

"Man muss bedenken, wie es Williams in den letzten Jahren erging und wo wir jetzt stehen" verweist er auf die Bedeutung im Positionenkampf. "Sich vor einem Topteam wie Ferrari zu platzieren wäre eine Befriedigung für jeden hier. Man muss auch die Zukunft bedenken, und all die Türen, die sich öffnen, wenn man erfolgreich ist."

Platz drei im Visier

"Die Konstrukteursmeisterschaft ist momentan wichtiger als alles andere und eine Position aufzusteigen würde uns eine Menge bedeuten", so Massa weiter. "Es würde eine Menge für unsere Zukunft bedeuten. Die Position unter den Konstrukteuren ist unser Ziel, weil es demonstrieren würde, dass wir wieder ein Topteam sind. Deshalb macht mir auch meine eigene Position nicht allzu viel aus. Im Moment zählt nur das Team."

Momentan trennen beide Teams nur zehn Punkte, enger könnte der Kampf kaum ausfallen. Formschwächen wie beim Rennen in Ungarn werfen Williams aber auch wieder zurück. "Ja, wir haben ein paar wichtige Punkte verloren, aus mehreren Gründen", gibt Massa zu. "Aber das gehört auch zu der Entwicklung dazu - zu der Entwicklung zu dem, was Williams einmal war. Wir sind momentan vielleicht noch nicht in unserer Bestform, aber wir arbeiten daran."

"Am Ende sind es die Tabellen nach dem letzten Rennen, die zählen." Felipe Massa

Behält Bottas seine Form bei und kommt Massa aus seiner Pechsträhne heraus auch wieder an die Spitze, so steht dem Comeback von Williams in der Elite der Königklasse nichts mehr im Wege: "Wenn es nicht an diesem Wochenenden passiert, gibt es noch viele Renne mehr und doppelte Punkte in Abu Dhabi. Am Ende sind es die Tabellen nach dem letzten Rennen, die zählen."