Massa auf dem Weg zurück?

Derzeit zeigt die Formkurve von Felipe Massa nach oben, aber Experte Marc Surer sieht Fernando Alonso trotzdem als klare Nummer eins bei Ferrari

(Motorsport-Total.com) - So schnell kann's in der Formel 1 gehen: 2008 noch tragischer "20-Sekunden-Weltmeister", erlitt Felipe Massa 2009 in Ungarn einen ebenso bizarren wie schweren Unfall, als er von einer Stahlfeder am Helm getroffen wurde. Der Brasilianer kehrte erst 2010 in den Grand-Prix-Zirkus zurück, konnte aber zunächst nicht an seine früheren Leistungen anknüpfen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Laut Marc Surer ist Felipe Massa bei Ferrari die klare Nummer zwei

Obendrein gab es mit Fernando Alonso auch noch einen neuen "Platzhirsch" in Maranello, der mit dem Überholmanöver in der Boxengasse (!) in China gleich mal klarstellte, wie der Wind zu wehen hat, und der auch vom Team als Nummer eins betrachtet wird, wie Massa durch die Stallorder in Deutschland auf schmerzliche Art und Weise erfahren musste. Offensichtlich geknickt hatte er Alonso lange Zeit nichts entgegenzusetzen.

Doch seit einigen Rennwochenenden ist Massa wieder näher am vermeintlich übermächtigen Ex-Weltmeister aus Spanien dran. Zwar wartet er immer noch auf seinen ersten Sieg im Qualifying-Stallduell (bei keinem anderen Team steht es 0:9), doch spätestens seit Kanada schnuppert er zumindest phasenweise wieder an Alonsos Auspuffgasen. Auch heute am Nürburgring war er nur im ersten Sektor unterlegen.

¿pbvin|512|3895||0|1pb¿Echte Trendwende oder nur eine Momentaufnahme? "Gib Massa ein gutes Auto, dann ist er schnell", analysiert 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer. "Ich nenne das immer 'Sonntagsfahrer'. Es gibt viele von denen: Gib ihnen ein gutes Auto, dann setzen sie es um, aber gib ihm ein schlechtes Auto, dann fährt er hinterher. Massa fährt so gut, wie das Auto geht, aber er wächst nicht über sich hinaus. Ich finde, das ist nach wie vor der Fall."

Ähnlich veranlagte Piloten waren laut Surer in der Vergangenheit etwa Gerhard Berger oder Ralf Schumacher, während er derzeit Mark Webber in diese Kategorie einsortiert. Für Ferrari ist das aber gar nicht undankbar, denn dass Alonso mit einem gleichgestellten Teamkollegen so seine Probleme hat, weiß man spätestens seit seinem McLaren-Jahr an der Seite von Lewis Hamilton (2007), das als "Krieg der Sterne" in die Geschichte einging.

¿pbvin|512|3893||0|1pb¿Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass Ferrari Massas bis Ende 2012 laufenden Vertrag einhalten möchte. Doch Surer glaubt nicht, dass der 30-Jährige dauerhaft zu einem ernsthaften Konkurrenten von Alonso werden kann: "Wenn es bei Alonso läuft, ist er immer schneller", ist er überzeugt. "Zwischendurch gibt es immer 100 Gründe, warum es nicht geht, aber lass die beiden rausgehen, dann setzt Alonso die Zeit und Massa ist Zweiter."