Force India: "Eine tolle Ausgangsbasis"
Adrian Sutil und Paul di Resta schlugen sich am Nürburgring zunächst mit Untersteuern herum, fanden aber eine gute Richtung für Force India
(Motorsport-Total.com) - Das Nürburgring-Wochenende begann für Force India mit einem arbeitsamen, aber erfolgreichen Freien Training. Adrian Sutil und Paul di Resta klassierten sich in den beiden Einheiten am Freitag auf den Positionen zehn und zwölf, Test- und Ersatzfahrer Nico Hülkenberg beendete seinen Einsatz in Einheit eins an 13. Stelle. Insgesamt gelangen den Force-India-Piloten einige wichtige Fortschritte.

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Adrian Sutil brachte seinen Force-India-Rennwagen auf Anhieb in die Top 10
"Ich hatte in beiden Sessions mit einem untersteuernden Auto zu kämpfen. Wir arbeiteten daher sehr hart daran, diese Probleme in den Griff zu kriegen", berichtet Sutil. "Wir spielten ein bisschen mit den Einstellungen herum, veränderten die Höhe des Fahrwerks und fanden einige Verbesserungen." So gelang dem deutschen Rennfahrer eine Zeit von 1:33.211 Minuten - bei 1,5 Sekunden Rückstand.
In seinen 61 Runden konzentrierte sich Sutil allerdings mehr auf die Entwicklung als gute Positionen. "Am Morgen hatten wir uns auf den neuen Unterboden konzentriert", erläutert der 28-Jährige. "Dabei sah es ziemlich positiv aus. Am Nachmittag arbeiteten wir auf das Rennen hin und sammelten auf den Longruns die üblichen Reifendaten." Für Teamkollege di Resta stand indes Anderes im Vordergrund.
Di Resta erstmals auf dem Grand-Prix-Kurs
"Ich war zum ersten Mal auf dem kompletten Grand-Prix-Kurs unterwegs. Teilweise ging es für mich also darum, auf Tempo zu kommen und Vertrauen in die Strecke zu fassen", gibt der Schotte zu Protokoll. "Die Balance des Autos fühlte sich von Anfang an ziemlich gut an - vor allem in den schnelleren Kurven. Wir versuchten, die Leistung in den langsamen Passagen zu verbessern."
"Dabei arbeiteten wir auch an der Bremsstabilität, um ein Blockieren der Hinterachse zu verhindern", sagt di Resta und zieht ein positives Fazit: "Insgesamt funktionierte das Auto gut und wir haben eine tolle Ausgangsbasis, auf die wir über Nacht aufbauen können." Einen guten Eindruck gewann auch Hülkenberg, der in 1:33.858 Minuten fast genau eine halbe Sekunde hinter di Resta zurückblieb.
"Ich hatte viel Spaß in meiner Session", meint der Lokalmatador. "Es war klasse, den Nürburgring erstmals mit einem Formel-1-Auto unter die Räder zunehmen. Mein Auftakt war nicht einfach, denn schon auf meiner ersten Ausfahrt ging KERS in die Knie, was das Verhalten des Fahrzeugs doch ziemlich veränderte. Zum Glück funktionierte das System auf meinen restlichen Runs wieder."¿pbvin|512|3901|inside|0|1pb¿
Force India mit reichlich Entwicklungsarbeit
Auch Hülkenberg war in das technische Programm eingebunden: "Ein Punkt auf unserer Freitags-Tagesordnung war ein Vergleich zwischen dem neuen Unterboden, der bei Adrian zum Einsatz kam, und der älteren Version, mit der ich fuhr. Wir sammelten einige nützliche Daten. Meinen letzten Versuch absolvierte ich dann auf den neuen weichen Entwicklungsreifen, die sich gut anfühlten."
Chefrenningenieur Dominic Harlow ist angesichts dieser Aussagen sehr zufrieden mit seinem Team. "Es war ziemlich kühl, aber wir hatten Glück, ohne Regenschauer davongekommen zu sein. Das Team arbeitete hart und meisterte ein umfangreiches Programm. Wir nutzten die Zeit auf produktive Art und Weise, was eine gute Basis für das Wochenende darstellen sollte", erklärt der Brite.
"Wir waren zwar ein paar Jahre nicht mehr hier, doch die Balance des Autos tendierte trotzdem zum üblichen Untersteuern. Wir müssen noch etwas Arbeit verrichten, um uns an die abfallenden Kurven dieser Strecke anzupassen", sagt Harlow. Im Lager von Force India wähnt man sich aber auf jeden Fall auf Kurs: "Insgesamt scheinen wir uns in die richtige Richtung zu bewegen", bestätigt Harlow.

