Massa am zweiten Tag in Barcelona klar voran

Felipe Massa fuhr auch am zweiten Tag in Barcelona allen auf und davon - Heidfeld Zweiter vor Badoer, Testdebüt von Klien im Honda

(Motorsport-Total.com) - Etwas wärmere Temperaturen als gestern - die Luft wurde mit bis zu 18, der Asphalt teilweise sogar mit über 20 Grad gemessen - herrschten heute am zweiten Testtag der Wintersaison 2006/07 im spanischen Barcelona. Insgesamt waren 18 Fahrer für zehn verschiedene Teams im Einsatz, nur Spyker blieb zunächst noch zu Hause.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa fuhr der Konkurrenz auch heute wieder auf und davon

Wie schon zum Auftakt waren auch heute wieder die Ferrari-Piloten die bestimmenden Erscheinungen auf dem 4,627 Kilometer langen 'Circuit de Catalunya': Felipe Massa absolvierte 83 Runden und kam auf eine Bestzeit von 1:16.406 Minuten, womit er sich gegenüber gestern um eine Dreiviertelsekunde steigern konnte. Auch wenn dies nicht unbedingt etwas bedeuten muss, unterstreicht es doch die derzeitige Topform des WM-Finalsiegers von Brasilien.#w1#

Heidfeld schnellster Neo-Bridgestone-Fahrer

Nick Heidfeld

Der BMW Sauber F1.06B scheint mit den Bridgestone-Pneus gut zu harmonieren Zoom

Auf Platz zwei landete - allerdings bereits mit 0,753 Sekunden Rückstand - der neuerlich solide Nick Heidfeld (72 Runden), der seine schnellste Zeit erst in den letzten Minuten fuhr und ansonsten im Interimsauto primär am neuen Getriebe für den nächstjährigen BMW Sauber F1.07 arbeitete. Knapp hinter dem Deutschen reihten sich Luca Badoer (Ferrari/+ 1,041/71 Runden) und Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes/+ 1,178/77 Runden) ein.

Für Toyota waren noch nicht die beiden Stammfahrer Ralf Schumacher und Jarno Trulli, die erst morgen ins Geschehen eingreifen werden, im Einsatz, sondern zwei Testpiloten: Altstar Olivier Panis (+ 1,237/78 Runden) bewies mit der fünften Position, dass er das Autofahren noch nicht verlernt hat, während sich Kamui Kobayashi (+ 4,325/81 Runden) als Letzter nicht wirklich aufdrängen konnte. Immerhin blieb der Japaner bei seiner Premiere aber ohne gröbere Schnitzer.

Hamilton wieder nicht ohne Zwischenfälle

Lewis Hamilton

Lewis Hamiltons Mechaniker hatten auch heute wieder einiges zu tun... Zoom

Hinter Panis landete Youngster Lewis Hamilton diesmal auf dem sechsten Platz - nur 0,164 Sekunden hinter seinem McLaren-Mercedes-Teamkollegen de la Rosa. Der 21-Jährige drehte 47 Runden und verursachte einen Abbruch der Session, als sein MP4-21 gegen 13:00 Uhr per LKW mit einem abgeschlagenen Rad zurück an die Box gebracht werden musste. Grundsätzlich hinterließ er aber neuerlich einen recht guten Eindruck.

Siebenter wurde Rubens Barrichello (+ 1,516/96 Runden) im pechschwarz lackierten und mit einigen neuen Teilen ausgestatteten 2006er-Honda, gefolgt von Mark Webber (Red-Bull-Ferrari/+ 1,843/44 Runden), der seinen Teamkollegen David Coulthard (12./+ 2,120/72 Runden) neuerlich in den Schatten stellte, Nelson Piquet jun. (Renault/+ 1,906/86 Runden) und Anthony Davidson (Super-Aguri-Honda/+ 1,968/86 Runden) in den Top 10.

Christian Klien landete an seinem ersten offiziellen Arbeitstag im Honda-Overall mit 1,977 Sekunden Rückstand an elfter Position. Nach 79 Umläufen fehlte ihm weniger als eine halbe Sekunde auf Barrichello, was durchaus als guter Einstand gewertet werden kann. Der Österreicher war natürlich in erster Linie damit beschäftigt, den RA106 kennen zu lernen, während er sich gleichzeitig immer wieder mit den Ingenieuren unterhielt, um sich möglichst rasch einzuleben.

Kovalainen noch nicht auf Zeitenjagd

Alexander Wurz

Alexander Wurz setzte die Testfahrten mit dem Williams-Toyota-Paket fort Zoom

Abgerundet wurde das Klassement von Renault-Stammfahrer Heikki Kovalainen (13./+ 2,351/51 Runden), der sich vor allem mit den Bridgestone-Reifen beschäftigte, Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 2,372/47 Runden), Alexander Wurz (Williams-Toyota/+ 2,470/47 Runden), dem gegen Ende des Tages noch eine Verbesserung gelang, sowie den Toro-Rosso-Cosworth-Piloten Scott Speed (+ 2,708/50 Runden) und Vitantonio Liuzzi (+ 2,871/66 Runden).

Trotz der 18 anwesenden Fahrer verlief die Session übrigens relativ reibungslos: Gegen 10:00 Uhr musste zum ersten Mal kurz unterbrochen werden, woraufhin es zufällig zu regnen begann - eine Stunde mit sehr spärlichem Fahrbetrieb war die logische Folge. Als die Strecke wieder trocken wurde, nahmen die Teams ihre Programme jedoch ernsthaft auf. Nur gegen Mittag und um 13:00 Uhr kamen noch einmal rote Flaggen raus.

Fahrer probierten neue Helme aus

Mika Häkkinen

Er ist wieder da: Altstar Mika Häkkinen bei seiner Ankunft im Fahrerlager Zoom

Die Wintertestfahrten stellen traditionell auch für die Fahrer eine Gelegenheit dar, Komfortfragen wie etwa die Sitzposition oder den Kopfschutz zu optimieren. Schon gestern waren einige Piloten auffälligerweise mit unlackierten Kohlefaserhelmen unterwegs - heute experimentierten in diesem Bereich Kovalainen und Wurz. Außerdem präsentierte Klien nach seiner Trennung von Red Bull ein individuelleres Helmdesign als bisher.

Für Aufregung neben der Strecke sorgte Comeback-Superstar Mika Häkkinen, der morgen erstmals seit 2001 wieder in einen Formel-1-Wagen steigen wird und schon heute in der McLaren-Mercedes-Box auftauchte. Ebenfalls im Fahrerlager gesichtet wurden Williams-Testfahrer Narain Karthikeyan sowie 90 begeisterte Mitglieder des Renault-Fanclubs, die ihr Lieblingsteam einmal aus nächster Nähe bei der Arbeit beobachten durften.