• 22.09.2014 08:51

  • von Dominik Sharaf

Massa: 2015er Funkregeln hätten für Chaosrennen gesorgt

Der Williams-Pilot kam mit den Einschränkungen klar, sieht die Piloten jedoch auf Hilfe beim Bedienen der Technik angewiesen - Pat Symonds lehnt Verschärfung ab

(Motorsport-Total.com) - Dass viele Dinge nicht so heiß gegessen wie sie gekocht werden, hat sich am Wochenende selbst in der Tropenhitze Singapurs bewahrheitet: Die Rede ist von Funkeinschränkungen, die die Teams infolge der verschärften Auslegung des Artikels 20.1 des Sportlichen Reglements zu beachten hatten. Für Felipe Massa kein Problem: "Als ich meinen Fahrstil verändert habe, um die Reifen zu schonen, habe ich das alleine gemacht", erklärt der Williams-Pilot, dass er keine Fahrtipps nötig hatte.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Von wegen Funkstille: An der Williams-Box soll weiter Teamwork herrschen Zoom

Jedoch verfuhr die Rennleitung infolge eines am Freitag vor dem Freien Training mit den Teams ausgehandelten Kompromisses nach einer abgespeckten Richtlinie, die mehr Technikinfos als ursprünglich geplant erlaubt. "Wenn sie die erste Version des Funkverbotes durchgesetzt hätten, wären in diesem Rennen vielleicht nur wenige Autos ins Ziel gekommen", glaubt Massa. In der Tat war etwa Daniel Ricciardo auf die Hilfe der Box angewiesen, um sein kränkelndes Auto über die Linie zu schleppen.

Einer der wenigen Gegner des Verbots von Fahrtipps, wie es in Singapur wirksam war, ist Pat Symonds. "Die Formel 1 war schon immer ein Teamsport. Es ist richtig, dass die Ingenieure ihre Fahrer unterstützen", sagt der Williams-Technikchef im Gespräch mit 'Sky'. "Das passiert in jeder Sportart und in der Formel 1 waren wir spät dran, mit dem Coaching überhaupt anzufangen. Das ist nichts anderes als ein Caddy, der dem Profigolfer hilft, das richtige Eisen auszusuchen", so Symonds weiter.

Aufgrund seiner Vergangenheit in der "Crashgate"-Affäre um Flavio Briatore und Nelson Piquet jun. ist der Brite wohl der falsche Mann, um in der Angelegenheit die Stimme zu erheben. Trotzdem plädiert er energisch dafür, dass die Kommandostände weiter im Cockpit mitmischen dürfen: "Wo zieht man da die Grenze?", fragt Symonds. "Wollen wir, dass der Fahrer in Zukunft auch die Reifen selbst wechselt? Ich glaube nicht."