Marussia-Virgin zuverlässig ins Ziel gekommen

Marussia-Virgin-Pilot Timo Glock kämpfte in der Anfangsphase Vitantonio Liuzzi (HRT) nieder und beendete das Rennen in Barcelona problemlos auf dem 19. Platz

(Motorsport-Total.com) - Das Marussia-Virgin-Team fuhr in Barcelona mit beiden Autos ins Ziel. Im Strategiepoker wählte die russisch-britische Mannschaft drei Stopps bei beiden Boliden. Die härtere Mischung kam nur beim letzten Abschnitt zum Einsatz. Timo Glock wurde vor seinem Teamkollegen Jerome D'Ambrosio 19. Mehr war nicht zu holen. Insgesamt hatte das Team drei Runden Rückstand auf Rennsieger Sebastian Vettel im Red Bull. Auch der Lotus von Jarno Trulli kam weit vor Glock ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Marussia-Virgin: Auch am Ende des Feldes sind flinke Boxenstopps gefragt

"Ich hatte ein vernünftiges Rennen", sagt der Deutsche, der zuletzt in der Türkei keinen Meter fuhr. "Trotzdem war es in der ersten Kurve nach dem Start ein Kampf. Liuzzi konnte mich überholen, weil er eine bessere Linie als ich hatte. Nach dem ersten Boxenstopp ging ich aber wieder an ihm vorbei. Das war gut, denn ab dann konnte ich mein eigenes Tempo fahren. Generell finde ich, dass wir das Optimum aus dem Auto herausgeholt haben. Wir hatten eine gute Strategie, wie wir den Verkehr gemanagt haben. Im Gesamten bin ich mit meinem Tag recht zufrieden."

Formel-1-Neuling D'Ambrosio lernt mit jeder Runde. Die Strecke in Barcelona kannte der Belgier bereits aus diversen Nachwuchsformeln. "Es war ein gutes Rennen für mich, viel besser als im Qualifying. Mein erster Abschnitt war gut, aber als ich in Verkehr geriet, verwandelte es sich zu einem ganz anderen Rennen. Hier verliert man mehr Zeit als in der Türkei, in China oder Malaysia. Trotzdem war es ein gutes Rennen."

Wenn die langsamen Piloten von der Ideallinie abkommen, sammeln die heißen Reifen den Gummiabrieb und Schmutz von der Strecke auf. Bis die Pneus wieder sauber sind, verliert man viel Zeit. "Wir müssen ein kleines Bremsproblem analysieren. Abgesehen davon ist alles super gelaufen. Das Team hatte eine gute Strategie für mich. Ich bin einige gute Runden gefahren, wenn ich nicht im Verkehr war. Ich bin zufrieden."


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Spanien, Sonntag


Ursprünglich wollte Marussia-Virgin mit einem neuen Updatepaket einen Sprung nach vorne machen. Für das Qualifying und das Rennen musste aber auf die alte Aerodynamikspezifikation zurückgegriffen werden. Die Zuverlässigkeit war im Premierenjahr 2010 die Achillesferse der Mannschaft. "Aus Teamsicht hatten wir wieder ein starkes Wochenende", lobt Teamchef John Booth. "Wir haben das erste Fünferpaket mit einem Getriebe absolviert. Das ist eine große Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr."

"Da unsere Zuverlässigkeitsprobleme der Vergangenheit angehören, müssen wir uns jetzt auf die Entwicklung des Autos fokussieren. Timo hatte bis zur ersten Kurve einen guten Start, aber leider ist Liuzzi außen durchgerutscht. Im ersten Abschnitt hatte Timo mit leichten Vibrationen, die von den Reifen herrührten, zu kämpfen. Das ist im Qualifying entstanden", spricht Booth einen Bremsplatten an, "aber wir mussten alle drei weichen Reifensätze fahren."

"Wir haben uns dazu entschieden, diesen Reifensatz dann einzusetzen, wenn wir am meisten im Verkehr stecken würden. Es sieht so aus, dass unser Tempo etwas besser war als gedacht. Wir sind auch nicht dermaßen im Verkehr gesteckt, wie wir uns das für den ersten Abschnitt gedacht hatten. Nachdem sich Timo einen Satz neuer Reifen geholt hatte, konnte er leicht an Liuzzi vorbeigehen und seine Geschwindigkeit bis ins Ziel fahren."

"Jerome hatte das ganze Wochenende mit der Bremsstabilität zu kämpfen. Das hat sein Tempo im Vergleich zu Timo beeinflusst. Er hat sein Ziel geschafft und hat vor den HRT-Boliden das Rennen beendet."