Marussia-Virgin: Letztes Rennen vor dem Update
Bei Marussia-Virgin wartet alles auf das große Aerodynamik-Update in der Türkei, doch davor muss man noch das Rennen in China überstehen
(Motorsport-Total.com) - Das bange Warten bei Marussia-Virgin hält an. Wird das heißersehnte große Aerodynamikpaket für den MVR-02 wirklich den entscheidenden Schritt nach vorne bringen, den sich alle im Team erhoffen? Noch kann diese Frage nicht einmal Technikchef Nick Wirth beantworten, der unermüdlich in der Fabrik arbeitet, um die Truppe nach dem enttäuschenden Saisonstart ab dem Grand Prix der Türkei auf Vordermann zu bringen.

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Marussia-Virgin läuft in China Gefahr, auch von HRT eingeholt zu werden
Derzeit muss man mit dem schwachen Auto leben, das Wirth seinen Piloten Timo Glock und Jerome D'Ambrosio zur Verfügung gestellt hat. Dennoch zeigte sich in Sepang ein leichter Aufwärtstrend zum Rennen in Melbourne, auch wenn Glock mit zwei Runden Rückstand nicht über den 16. Platz hinauskam. "Ich bin mit unserem Wochenende in Malaysia zufrieden", zieht Glock ein positives Fazit. "Während wir auf die nächsten Entwicklungsschritte warten, müssen wir die kleinen Anzeichen der Verbesserung beibehalten, die wir derzeit bei den Rennen zeigen."
Der Wersauer freut sich auf das Renn-Wochenende in Schanghai: "Der chinesische Grand Prix ist immer ein großartiges Rennen und ich freue mich darauf, dort zum fünften Mal anzutreten. Es ist immer interessant, nach Schanghai zu kommen. Es handelt sich um eine weitere fordernde Rennstrecke, wo man auf der langen Gegengerade zwischen den Kurven 13 und 14 sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht, ehe man die Haarnadel-Kurve hart anbremst. Man benötigt ein Auto, das in der Bremsphase stabil ist und gleichzeitig viel Traktion hat, um gut aus den Kurven zu kommen."
D'Ambrosio will so weitermachen
Teamkollege D'Ambrosio ist mit seiner bisherigen Entwicklung in der Formel 1 zufrieden: "Jetzt bin ich bereit für mein drittes Formel-1-Wochenende. Ich kann sagen, dass ich bereits viel gelernt habe und das hilft mir dabei, bei den nächsten Rennen fokussiert zu bleiben. Ich möchte weiterhin kleine, aber solide Schritte machen und mich gemeinsam mit dem Team weiterentwickeln. Ich bin mit meinem Saisonstart sehr zufrieden und hoffe, dass ich so weitermachen kann."
Teamchef John Booth kann es gar nicht mehr erwarten, bis sein Rennstall endlich in den Genuss der neuen Aerodynamik kommt. Doch davor muss man noch den Grand Prix von China überstehen: "Nach Malaysia kommen wir nun auf eine weitere von Hermann Tilke designte Strecke, die wie immer eine Mischung aus allem bietet. Es ist das dritte und letzte Rennen vor dem Europaauftakt in der Türkei, wo wir mit unserem Update rechnen."
Booths Durchhalte-Parolen
Der Kurs in der Nähe der Metropole Schanghai bietet viel Abwechslung: "Der Kurs ist 5,451 Kilometer lang und ist durch Hochgeschwindigkeits-Geraden und unterschiedlichste Kurven geprägt. Die Strecke ist daher sehr fordernd für die Piloten. Die Kurven eins, zwei und drei sind sehr eng und scheinen nie zu enden. Die Gegengerade ist so lang, dass sie den Fahrern sogar genug Zeit bietet, um die Einstellung des Autos zu verändern. Außerdem ist es in diesem Streckenabschnitt meist sehr windig, was den Abtrieb beeinflusst und das Auto in den Kurven eingangs und ausgangs der langen Gerade instabil macht, wenn die Windrichtung unberechenbar ist."
Noch muss sich Booths Rennstall in Geduld üben: "Da die harte Arbeit, um uns vorwärts zu bringen, derzeit hinter den Kulissen in unserer technischen Basis in Großbritannien stattfindet, befinden wir uns derzeit etwas in der Warteschleife, was unsere Leistungsfähigkeit angeht. Wir können nicht mehr tun, als uns selbst operativ und strategisch anzutreiben, was wir bereits bei den ersten zwei Rennen getan haben. So können wir sicherstellen, dass wir - wenn das Auto verbessert ist - in der bestmöglichen Verfassung sind, um daraus einen Nutzen zu ziehen."
Der Brite weiß, dass der Grand Prix von China seinen Rennstall auch logistisch auf die Probe stellen wird: "Das sind die ersten direkt aufeinanderfolgenden Rennen der Saison und es liegen nur sieben Tage dazwischen. Daher ist es für das Team logistisch gesehen eine schwierige Herausforderung, die es aber mit Sicherheit locker bestehen wird."

