HRT sagt Marussia-Virgin in China den Kampf an

Nach dem Renndebüt in Malaysia gibt man sich bei HRT zuversichtlich: Liuzzi schließt nicht aus, dass er im Qualifying ein Konkurrenzauto schlagen kann

(Motorsport-Total.com) - Der Bann ist gebrochen. HRT packte in Malaysia erstmals die 107-Prozent-Hürde - im Vorhinein hatte vieles darauf hingedeutet, dass der Sepang International Circuit diesbezüglich neben Spanien die größte Herausforderung in dieser Saison sein würde. Mit den gefahrenen Kilometern und neuen Teilen im Gepäck sollte es der Truppe rund um Teamchef Colin Kolles und Technikchef Geoff Willis nun gelingen, auch in China am Rennen teilzunehmen und die Leistung weiter zu verbessern.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

HRT will zumindest im Qualifying von China die Rote Laterne abgeben

Zudem zeigte der Bolide durchaus Potenzial -im Qualifying fehlte Tonio Liuzzi auf Marussia-Virgin-Pilot Jerome D'Ambrosio nur eine halbe Sekunde. Der Bolide des Belgiers hat aber deutlich mehr Kilometer auf dem Buckel als der HRT F111. Im Rennen setzte es hingegen einen Doppelausfall, was allerdings in Anbetracht der geringen Erfahrung mit dem Auto nicht verwunderlich ist. Bei Liuzzi gab es ein Problem beim Heckflügel, bei Narain Karthikeyan kletterte die Wassertemperatur in unliebsame Höhen.

Karthikeyan: Zielankunft als Ziel

Der Inder kehrt nun an eine Strecke zurück, auf der er bei seinem bisher einzigen Antreten in der Formel 1 2005 einen schweren Unfall hatte. Dennoch sagt er: "Ich mag den Shanghai International Circuit - das ist eine schnelle, herausfordernde Strecke. Ich fuhr dort schon 2005 in der Formel 1 und in der A1GP. Ich weiß also, was uns erwartet."


Fotos: HRT, Großer Preis von Malaysia


Und zwar ein völlig anderes Renn-Wochenende als in Sepang: "Die Bedingungen sind ganz anders als in Malaysia, die Temperaturen sind niedriger. Wir müssen also versuchen, den F111 an die Strecke anzupassen, um das Beste aus dem neuen Paket herauszuholen. Das Ziel ist es, dass wir uns in einer guten Position qualifizieren. Ich persönlich hoffe, dass ich das Rennen beenden kann."

Liuzzi: Kampfansage an Marussia-Virgin

Liuzzi erinnert sich gerne an den Kurs in Schanghai: "Ich bin hier 2007 eines meiner besten Rennen gefahren, als ich mit dem Toro Rosso Sechster wurde. Es war ein hartes Rennen, aber ich habe es genossen. Der Kurs ist nicht allzu technisch, hat aber eine gute Streckenführung, die viele Überholmanöver zulässt. Auch das Wetter ist etwas verrückt, die Rennen machen daher meistens viel Spaß. Ich freue mich schon darauf, wieder dort zu fahren."

Der Italiener sieht sein Team im Aufwind: "Nach dem Wochenende in Malaysia gehen wir viel zuversichtlicher ins nächste Rennen. Wir sind zuversichtlicher, dass das Team besser arbeiten wird, wir haben viel mehr Daten, mit denen wir arbeiten können und haben jetzt eine Idee davon, was das Auto noch braucht. Außerdem haben wir ein paar Updates, die uns dabei helfen werden, näher an unsere Rivalen heranzurücken."

Kolles hofft auf Updates

Liuzzi will es nicht ausschließen, dass man schon in China die Rote Laterne abgibt: "Wir haben das Ziel, uns näher bei unsere Rivalen zu qualifizieren, vielleicht sogar vor ihnen. Einmal mehr visieren wir eine Zielankunft an, um mehr Informationen über das Auto zu erhalten, damit wir besser auf die europäischen Rennen vorbereitet sind."

"Vielleicht können wir uns vor unseren Rivalen qualifizieren." Tonio Liuzzi

Teamchef Kolles rechnet mit völlig anderen Wetterbedingungen als in Malaysia: "Es ist immer schön, in China zu sein. Das Wetter wird sich stark von Malaysia unterscheiden - die Temperaturen werden viel niedriger sein, daher werden wir ganz anders in das Rennen gehen. Die Strecke ist ziemlich beeindruckend und wir werden versuchen, das Beste aus unseren neuen Teilen für das Auto zu machen. Wir haben einige Verbesserungen beim Heckflügel und allgemeine aerodynamische Verbesserungen, die alle Teil des Update-Pakets für die Türkei sein werden."