• 02.03.2014 21:30

  • von Stefan Ziegler

Marussia verlässt Bahrain mit einem guten Gefühl

Mit gestraffter To-Do-Liste, aber einem guten Gefühl beschloss Max Chilton für Marussia die Formel-1-Testfahrten in Bahrain - Quali-Simulation am Testende

(Motorsport-Total.com) - "Es ist gut, die Wintertests auf diese Art und Weise zu beenden." Das sind die Worte von Max Chilton, der den Marussia MR03 am Ende der Probefahrten in Bahrain auf den siebten Tagesrang stellte. Der britische Rennfahrer blieb nach über 300 Kilometern mit seiner abschließenden "Qualifying"-Runde von 1:36.835 Minuten knapp 3,5 Sekunden hinter der Bestzeit von Mercedes-Pilot Lewis Hamilton zurück.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Max Chilton und Marussia simulierten zum Schluss in Bahrain noch eine Qualifikation Zoom

Zuvor hatte ein elektrisches Problem am MR03 dafür gesorgt, dass Chilton nicht den kompletten Tag ausnutzen konnte. Marussia reagierte prompt und schickte ihn nach einer längeren Standzeit mit einem leicht modifizierten Programm wieder auf die Strecke. Auch die To-Do-Liste zur Vorbereitung auf das erste Rennwochenende des Jahres wurde leicht gekürzt. Trotzdem ist man im Team zufrieden.

"Wir hatten heute ein paar Probleme, aber mich haben unsere 61 Runden und der positive Testabschluss ermutigt", sagt Chilton, der schon nach zehn Runden vom Defekt ereilt worden war. "Aufgrund unserer Schwierigkeiten mussten wir im Prinzip am gesamten Sonntag etwas aufholen, um unsere Streckenzeit zu maximieren. Was wir dabei gemacht haben, dürfte uns in Melbourne zugute kommen."

Chilton zeigt sich zuversichtlich

"Ich denke, insgesamt können wir recht zuversichtlich nach vorn schauen. Die neuen Regeln haben die gesamte Boxengasse vor eine Herausforderung gestellt. Auch wir hatten ein paar Probleme damit. Wir haben aber auch gute Fortschritte gemacht", meint der Marussia-Fahrer. "Ich will allerdings keine Prognose anstellen, denn vor der Qualifikation und vor dem Rennen werden wir nicht wissen, wo wir stehen."

"Ich glaube, wir befinden uns in einer guten Position und können das Beste aus unseren Chancen machen." Max Chilton

"Ich fühle mich aber optimistisch. Ich glaube nämlich, wir befinden uns in einer guten Position und können das Beste aus unseren Chancen machen", so Chilton weiter. "Danke an das Team an der Strecke und zuhause im Werk. Seit dem ersten Test in Jerez haben wir einiges vollbracht." Dieser Meinung schließt sich Marussia-Teamchef John Booth an. Für ihn verging die Zeit seither wie im Fluge.

"Das ging wirklich schnell", meint er. "Diese Zeit des Jahres ist immer sehr stressig. Wir hatten alle Hände voll zu tun, ohne dass sich das Team hätte groß ausruhen können. Die Leistung vom Sonntag war eine schöne Belohnung dafür. Und nun wähnen wir uns in einer guten Position, um in die Rennsaison zu starten. Wir haben heute unsere internen Abläufe finalisiert und das Auto auf die Rennsituation vorbereitet."

Booth lobt die Marussia-Crew fürs Durchhalten

"Das war nicht einfach, wenn man die unheimlich komplizierten Systeme im Auto bedenkt. Solche Arbeiten mussten aber noch vor Melbourne verrichtet werden. Es war gut, dass uns das elektrische Problem nicht allzu lange eingebremst hat, denn so konnten wir dieses Ziel erreichen. Und Max hatte auch noch die Gelegenheit, eine Qualifikation zu simulieren. Die letzten zehn Minuten waren wirklich spannend."

"Die Crew hat ihr Möglichstes getan. Eben genau so, als wäre es eine echte Qualifikation", meint Booth und merkt an: "Leider bedeutet das Testende in Bahrain nicht, dass die harte Arbeit beendet ist. Ganz im Gegenteil. Das ist erst der Anfang. Über Nacht und in den kommenden Tagen wird sich das Team mit dem Warten der Fahrzeuge beschäftigen. Die Ingenieure werden hingegen die gesammelten Daten auswerten."


Fotos: Marussia, Testfahrten in Sachir


Und dabei werden die Marussia-Spezialisten unter anderem feststellen, dass der MR03 insgesamt nur 1.688 Kilometer zurückgelegt hat. Zum Vergleich: Klassenprimus Mercedes brachte es im gleichen Zeitraum auf stolze 4.971 Kilometer. Mit 32 Runden pro Tag belegt Marussia in den Teststatistiken der Saison 2014 ebenfalls keinen Spitzenplatz. Im Schnitt fand sich das Team täglich auf Position acht wieder.

Dennoch gehen Booth und Co. scheinbar sehr zuversichtlich in das Rennjahr 2014. "Im Werk zuhause befinden sich bereits die ersten Entwicklungsteile in der Produktion", berichtet der Marussia-Teamchef. Er fügt hinzu: "Zum Schluss möchte ich mich noch bei meinem Team und bei Ferrari dafür bedanken, dass sie uns die bestmögliche Basis für den Saisonstart 2014 ermöglicht haben."