Arbeitsverweigerung? Nein, normaler Marussia-Tag

Marussia schafft auch am letzten Testtag nur fünf Runden und muss somit auf eine erschreckende Bahrain-Woche zurückblicken

(Motorsport-Total.com) - Auch am letzten Tag des Bahrain-Tests kommt Marussia nicht in Tritt. Jules Bianchi schaffte im MR03 am gesamten Tag gerade einmal fünf Runden und setzte keine Zeit. Damit setzt sich die Tradition des Marussia-Testdesasters auch am Samstag fort, nachdem das Team aus Banbury schon die ganze Woche über Probleme hatte - Computerausfälle, Benzindruckzwischenfälle und Motorplatzer ließen Marussia in der gesamten Woche nur 157 Kilometer zurücklegen.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Echt oder eine Fata Morgana? Jules Bianchi verlässt seine Box selten Zoom

Im Technikzentrum von Marussia arbeitete man seit dem ersten Auftreten fieberhaft an einer Lösung und überarbeiteten Komponenten, die auch an diesem Morgen in Bahrain eintrafen. Statt mit den Originalteilen zu fahren, entschied sich das Team an der Strecke dafür, die neuen Teile an das Auto zu bringen und mit ihnen einen Shakedown durchzuführen.

Bis kurz vor Ende dauerten die Arbeiten am MR03, bevor Jules Bianchi zehn Minuten vor Toreschluss noch einmal herausfahren konnte. Doch der Franzose kam nicht weit: Dank des Unfalls von Kimi Räikkönen war die Schlussoffensive bereits nach einer Runde wieder Geschichte, sodass unterm Strich ein enttäuschender Bahrain-Test herauskam.

Zwar kann man sich damit brüsten, in der gesamten Woche nur eine Rote Flagge verursacht zu haben (Max Chilton am Freitag), doch das ist angesichts der wenigen Kilometer keine Überraschung. Die Zahlen belegen die verheerende Bilanz: Die 157 zurückgelegten Kilometer sind der mit Abstand geringste Wert. Selbst der Vorletzte in dieser Statistik, Lotus, kann mehr als 600 Kilometer vorweisen, Spitzenreiter Williams 1.744.


Fotos: Marussia, Testfahrten in Sachir


Auch bei den Fahrern belegen die beiden Marussia-Piloten die letzte virtuelle Startreihe. Bianchi muss hoffen, dass er nicht nach gefahrenen Runden bezahlt wird, was nur ganze acht an der Zahl sind, Chilton ist mit 21 Umläufen Vorletzter. Schon am kommenden Donnerstag kann der Rennstall seine Bilanz aufpolieren, wenn die dritte und letzte Testwoche auf dem Bahrain International Circuit stattfinden wird.