• 03.10.2013 04:36

  • von Dieter Rencken, Christian Nimmervoll & Timo Pape

Marussia: Schulden auf Anteilseigner umgeschichtet

Das Marussia-Team hat 2012 weitere Schulden angehäuft, steht dank einer Kapitalisierung durch die Anteilseigner nun aber finanziell besser da

(Motorsport-Total.com) - Die Bilanzdokumente wurden zwar noch nicht bei der britischen Handelskammer (Companies House) eingereicht, liegen 'Motorsport-Total.com' aber bereits vor: Marussia musste auch im Fiskaljahr 2012 Verluste in Millionenhöhe hinnehmen. Nachdem schon 2011 mit einem Minus von 44,929 Millionen Britischen Pfund abgeschlossen worden war, belief sich das Minus im Jahr 2012 auf 57,666 Millionen (umgerechnet knapp 69 Millionen Euro).

Titel-Bild zur News: Marussia

Das Marussia-Team schreibt weiterhin Verluste in Millionenhöhe Zoom

Das tut bei einem Budget von lediglich 65 Millionen Euro natürlich weh und trägt dazu bei, dass der Schuldenberg der als Manor Grand Prix Racing Limited eingetragenen Firma auf über 150 Millionen Euro angewachsen ist. "Die Zahlen lesen sich auf den ersten Blick beängstigend", gesteht Geschäftsführer Andrew Webb gegenüber der 'Times'. "Aber wir haben die Finanzierung des Teams umstrukturiert, sodass wir dieses neue Fiskaljahr schuldenfrei in Angriff nehmen konnten, dank unserer Investoren."

Genauer gesagt wurden am 12. April 2013 Schulden in der Höhe von 138,939 Millionen Pfund (166,2 Millionen Euro) kapitalisiert, also effektiv von den Anteilseignern des Teams übernommen. "Es stößt bei unseren Investoren auf Unverständnis, wie hoch die Kosten in der Formel 1 sind", kritisiert Webb. "Sie hätten so einen Konkurrenzkampf im Geldausgeben nicht erwartet, haben uns aber dennoch auf solide Beine gestellt, sodass wir einer sicheren Zukunft entgegenblicken."

Team wünscht sich mehr Geld von Ecclestone

Hintergrund sind die Verhandlungen um ein neues Concorde-Agreement, in denen Marussia von Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone bisher nur stiefmütterlich behandelt wurde. Weil das Team seit dem Einstieg in die Königsklasse noch nie in den Top 10 der Konstrukteurs-WM gelandet ist, stirbt es zudem um eine höhere Einnahmenbeteiligung, die angesichts der negativen Bilanzabschlüsse der vergangenen Jahre lebenswichtig wäre.

Marussia ist es zwar laut Bilanzanmerkungen gelungen, die Sponsoreneinnahmen zu erhöhen, und erwartet in der zweiten Jahreshälfte 2013 noch weitere Sponsorenzugänge, doch ohne höhere finanzielle Zuwendungen von Seiten der Inhaber der kommerziellen Rechte der Formel 1 verfügt das Team über kein funktionierendes Geschäftsmodell. 65 Millionen Euro Budget sind ohnehin schon sparsam berechnet, bedenkt man, dass Ferrari & Co. ein Vielfaches davon ausgeben.


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Bald mehr als 200 Mitarbeiter geplant

Von diesen 65 Millionen wandern allein 38 (also mehr als die Hälfte) in Forschung und Entwicklung der Rennautos. Weitere knapp zehn Millionen Euro kosteten 2012 die insgesamt 165 Mitarbeiter - das entspricht einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 5.000 Euro brutto. Immerhin ist die Prognose dank der Unterstützung durch die Anteilseigner positiv - demnächst soll sogar die 200-Mitarbeiter-Marke geknackt werden.

Timo Glock, der bis 2012 drei Jahre lang für Marussia in der Formel 1 unterwegs war, hofft indes, dass sein ehemaliger Arbeitgeber den aktuell zehnten Platz bis zum Saisonende gegenüber Caterham behaupten kann: "Es wäre toll für das Team, Zehnter zu bleiben und so ein bisschen mehr Geld zu bekommen", erklärt der heutige DTM-Pilot gegenüber 'GPUpdate.net'.

Timo Glock

Timo Glock wünscht seinem Ex-Team Marussia alles Gute für den Kampf um P10 Zoom

Zugrunde liegt ein 13. Platz von Jules Bianchi in Malaysia, der Marussia seitdem auf dem vorletzten Platz hält. "Caterham bräuchte ein chaotisches Rennen wie Brasilien im vergangenen Jahr, um Marussia zu schlagen", sagt Glock. "Damals waren wir bis zum letzten Rennen auf Rang zehn und haben ihn leider im letzten Moment noch verloren." Witali Petrow war damals beim verregneten Saisonfinale für Caterham noch auf Platz elf vorgefahren.

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