Marko: Wechsel zu Mercedes hätten wir Vettel nicht verziehen

Mit Sebastian Vettels Wechsel zu Ferrari kann man bei Red Bull einigermaßen leben, einen Wechsel zu Mercedes hätte man ihm aber wohl übel genommen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Belgien stand fest: Sebastian Vettel kann zum vereinbarten Stichtag am 30. September nicht mehr WM-Dritter sein und darf Red Bull trotz eines an und für sich bestehenden Vertrags für 2015 wegen einer Ausstiegsklausel verlassen. Am 3. Oktober, nach dem Freitagstraining zum Grand Prix von Japan, teilte er dies auch den Red-Bull-Chefs Christian Horner und Helmut Marko mit.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko, Sebastian Vettel

Keine Trennung im Groll: Sebastian Vettel und Motorsportkonsulent Helmut Marko Zoom

Die plauderten zwar - möglicherweise etwas gekränkt - sofort am nächsten Morgen aus, dass Vettel zu Ferrari wechseln wird (was erst viel später offiziell bekannt gegeben wurde), nehmen ihrem viermaligen Weltmeister den Abschied aber nicht übel: "Sein Wechsel zu Ferrari traf bei uns auf Verständnis", sagt Marko im Interview mit 'Auto Bild motorsport' und deutet an, dass man ein Engagement bei Mercedes weniger entspannt hingenommen hätte: "Das wäre bei einem Wechsel zu gewissen anderen Teams weniger der Fall gewesen."

Es sei ihm aber von Anfang an "klar" gewesen, "dass unsere Verbindung nicht für ewig ist. Man braucht immer neue Herausforderungen." Und dass gerade der Lockruf von Ferrari, den Vettel schon seit Jahren hört, irgendwann zu laut werden würde, kam für die wenigsten Paddock-Insider überraschend. Immerhin hat schon sein großes Idol Michael Schumacher für die legendäre Scuderia aus Maranello seine größten Erfolge gefeiert.


Fotostrecke: Sebastian Vettels Weg zu Ferrari

Vettel signalisiert aber gleichzeitig, dass er wahrscheinlich nicht zu Ferrari gewechselt wäre, wenn er auch 2014 Seriensiege gefeiert hätte: "Bei besseren Ergebnissen hätte sich die Frage nicht gestellt. Das war vertraglich festgelegt", spielt er auf die beschriebene Ausstiegsklausel an. "Aber grundsätzlich ist es immer schwer den richtigen Zeitpunkt zu finden. Ich glaube, für mich war die Zeit jetzt einfach reif."