• 26.10.2012 15:24

  • von Stefan Ziegler

Marko: Was nicht passt, wird passend gemacht

Red Bull hat im Entwicklungsrennen der Formel 1 derzeit wieder die Oberhand, weil die jüngsten Ideen der Ingenieure dem RB8 Flügel verleihen

(Motorsport-Total.com) - Es läuft wieder rund bei Red Bull. Und das mehr denn je in dieser Saison: Sebastian Vettel fuhr in den drei zurückliegenden Rennen jeweils zum Sieg und sicherte sich damit auch die WM-Tabellenspitze der Formel 1. Was Red-Bull-Motorsport-Konsulent Helmut Marko nicht zuletzt auf die Entwicklung hinter den Kulissen zurückführt. Dort habe das Team die entscheidenden Zehntel gefunden.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und der Red Bull RB8 scheinen derzeit in Topform zu sein Zoom

Durch die jüngsten Neuerungen habe sich jetzt endlich ein stimmiges Gesamtbild ergeben, sagt der frühere Formel-1-Pilot gegenüber 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). "Wir waren im Rennen das ganze Jahr über immer bei den Schnellsten", sagt Marko. Dass man nicht immer geglänzt habe, liege schlicht und ergreifend daran, dass Vettel und Mark Webber gelegentlich von zu weit hinten gestartet seien.

Oder auf den Punkt gebracht: Laut Marko war die Qualifikation der große Schwachpunkt von Red Bull (Datenbank: Die Startplätze der Red-Bull-Fahrer 2012). Manchmal seien die Piloten jedoch auch "durch irgendwelche Hindernisse" aufgehalten worden, wie es der Teamberater ausdrückt. Doch all dies sei nun Schnee von gestern, weil die Mannschaft in Milton Keynes auf eine Lösung für die Probleme im Zeittraining gekommen sei, die funktioniere.

Ein neuer Frontflügel, der inzwischen aber bereits wieder verboten ist, brachte in Singapur einen wichtigen Vorteil, den Vettel umgehend zu seinem zweiten Saisonsieg nutzte. In Suzuka hatte Red Bull schließlich auch ein Doppel-DR-System am Start, wie es beispielsweise die Konkurrenz von Mercedes schon seit Jahresbeginn einsetzt. Doch die Vorrichtung von Red Bull ist noch effektiver.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Indien


Sie sorgt für einen Strömungsabriss am unteren Element des Heckflügels, was Vettel und Webber auf den Geraden einen höheren Topspeed ermöglicht. "Das hat uns besonders in der Qualifikation nach vorn gebracht", meint Marko. "Und jetzt sind wir sowohl im Qualifying- als auch im Renntrimm wieder topp. Das macht den Unterschied." Es handelt sich also um eine Neuerung, die sich bezahlt macht.

"Das war in dieser Saison nicht immer so", erklärt Marko und verweist darauf, dass manche neue Elemente nicht wie erwartet ihren Dienst am Red Bull RB8 verrichtet hätten. Inzwischen hat das Team aber die Wende zum Besseren geschafft. Doch Red Bull hat noch mehr in der Hinterhand, wie Marko abschließend andeutet: "Große Änderungen kommen jetzt zwar nicht mehr, aber zeitbringende."