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  • 26.05.2013 17:02

  • von Stefan Ziegler

Marko und der "Geheimtest" von Mercedes: "Eine Farce"

Hat Mercedes beim "Geheimtest" mit Pirelli bis zu "eine Sekunde" gefunden, wie Helmut Marko sagt? Der Red-Bull-Konsulent wittert einen Wettbewerbsvorteil

(Motorsport-Total.com/Sky) - Dicke Luft hinter den Kulissen der Formel 1. Und der Sieg von Nico Rosberg (Mercedes) beim Großen Preis von Monaco hat die Situation noch einmal verschärft. Denn das Silberpfeil-Werksteam hat vor dem Rennen in Monte Carlo drei Tage in Barcelona getestet, wovon die Konkurrenz nichts wusste. Formel-1-Reifenhersteller hatte den Anstoß zu diesem "Geheimtest" gegeben - um Reifen zu testen.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko (Red-Bull-Motorsportchef)

"Not amused": Helmut Marko fordert eine Klarstellung durch den Weltverband FIA Zoom

Was Red-Bull-Konsulent Helmut Marko dabei schier auf die Palme bringt: Red Bull wurde nicht einmal offiziell gefragt, ob sie den Test durchführen wollten. "Es gab keine offizielle Anfrage", sagt Marko. "Ein Ingenieur wurde mal beiläufig gefragt, was er dazu meint. Das war's." Und so ging der Zuschlag an Mercedes, die laut Marko einen nicht zu unterschätzenden Vorteil daraus gezogen haben.

Immerhin kamen die Silberpfeile so auf 1.000 zusätzliche Kilometer. "Und darüber sind wir sehr unglücklich", betont Marko. "Wenn wir drei Tage testen gehen, sind wir eine Sekunde schneller. Das sagt Adrian Newey (Red-Bull-Designer; Anm. d. Red.). Das muss also auf alle Fälle geklärt werden. Das hat ganz sicher geholfen. Man hat ja gesehen, dass sie heute keine Reifenprobleme hatten."

"Das kommt nicht von ungefähr", meint Marko. Was Mercedes-Teamchef Ross Brawn mit einem schlichten "klar, dass er das sagt" abtut. Marko weiter: "Das ist eine Farce. Es gibt die Sporting Regulations. Und die können nicht mit einer zivilrechtlichen Vereinbarung zwischen Pirelli und der FIA übergangen werden. Das Sportliche Regelwerk sagt ganz klar, wann und wie man testen kann."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Monaco


Deshalb wird Red Bull auf offiziellem Weg Protest gegen den "Geheimtest" einlegen, wie Teamberater Marko noch einmal bestätigt. "Wir erwarten, dass die ganze Sache aufgenommen wird. Dass es eine Klarstellung gibt, wie es in Zukunft weitergehen soll. Und dass der Wettbewerbsvorteil, den Mercedes durch diesen Test geschaffen hat, in irgendeiner Weise ausgeglichen wird", so der Ex-Rennfahrer.