Marko: Hatten Button nicht bedacht
Red-Bull-Motorsport-Konsulent Helmut Marko gesteht, dass man in Montreal das Tempo von Jenson Button unterschätzt hat
(Motorsport-Total.com) - Für Sebastian Vettel wäre es der sechste Sieg im siebten Rennen gewesen, doch in der letzten Runde schnappte sich Jenson Button den Sieg beim Chaosrennen in Kanada. Der Brite, der in der Anfangsphase weit zurückfiel, kämpfte sich sukzessive an die Spitze zurück und wurde durch die Safety-Car-Phasen begünstigt.

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Helmut Marko gibt zu, dass seine Strategen nicht perfekt gearbeitet haben
"Das waren wirklich extrem schwierige Bedingungen", gibt Helmut Marko gegenüber 'ServusTV' zu und schildert den Rennverlauf aus seiner Sicht: " Sebastian ist zweimal im Regen auf und davon gefahren. Immer wieder durch die Safety-Car-Phasen ist sein Vorsprung dahin gewesen. Und nach der letzten Safety-Car-Phase waren wir eigentlich alle der Meinung: Das ist jetzt gelaufen."
Buttons Tempo nich erkannt
"Da liegt der Fehler", erkennt Marko im Nachhinein. "Sämtliche Leute, die strategisch irgendwo beteiligt sind, haben das Tempo von Button nicht rechtzeitig erkannt. Als er dann kurz vor Schluss eine 17er Zeit hingeknallt hat, zwei Sekunden schneller als Sebastian, war es zu spät."

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Sebastian Vettel war in Kanada sichtbar enttäuscht von Platz zwei Zoom
"Dann hat Sebastian gekontert, ist eine ähnliche Zeit gefahren. Dabei hat er vielleicht die Reifen ein bisschen überfordert", analysiert der Motorsport-Konsulent. In der letzten Runde unterlief dem WM-Führenden dann der Fehler und Button zog vorbei.
Marko sieht in Vettels Fehler nicht den Verlust des Sieges: "Auch wenn Sebastian den Fehler nicht gemacht hätte, auf Grund dieses Flügelverstellsystems hätte ihn der McLaren auf der Geraden geschnupft."
Getriebepoker bei McLaren
Der Fehler lag also bei den Strategen von Red Bull. "Wir haben es verschlafen. Wir haben es nicht erkannt", gibt Marko zu. Doch auch das spezielle Setup von McLaren hat zum Sieg der Chrompfeile beigetragen. Auf der langen Geraden waren sie am Sonntag Red Bull überlegen.
¿pbvin|512|3833||0|1pb¿"Die McLaren waren im Qualifiying nicht gut. Sie hatten für den Samstag einen zu langen siebten Gang und sind nicht in die richtige Drehzahl gekommen", erkennt der Österreicher und projiziert diesen vermeintlichen Nachteil auf die Bedingungen beim Rennen: "Der Wind hat Sonntag gedreht und plötzlich hat deren Gang gepasst. Unserer war an der Grenze, wenn nicht gar zu kurz."
Obwohl Red Bull in Kanada auch auf Grund von DRS den Sieg verloren hat, ist Marko kein Gegner der neuen Regeln: "Ich glaube, für die Zuschauer hat es etwas gebracht. Es gab bisher schon so viele Überholmanöver, wie es sie in den letzten zwei Jahren nicht gegeben hat." Bei Red Bull hat man auf die Anforderungen reagiert: "Die Anzahl der Strategieverantwortlichen hat sich verdreifacht", so Marko.

