Marko: "Hamilton ist immer ein Thema"

Hamilton ist seit 2008 ohne Titel, bei Red Bull wird 2012 vielleicht ein Platz frei: Was Marko & Horner von ihm halten und wen ein Wechsel noch freuen würde

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Lewis Hamilton nach dem miserablen Testwinter meinte, dass sich Platz zwei in Melbourne wie ein Sieg anfühle, kann er nicht darüber hinwegtäuschen, dass er eigentlich andere Ansprüche hat. Hamilton ist es seit seinem Formel-1-Einstieg 2007 gewohnt, zu siegen - 2011 scheint Red Bull aber wieder eine Klasse für sich zu sein, zumal Weltmeister Sebastian Vettel im Albert Park auch ohne KERS zum Sieg fuhr.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Wohin blickt Hamilton? Gerüchten zufolge hat der Brite Interesse an Red Bull

Zudem vermuten viele Fahrerlager-Insider, dass der Heppenheimer, der im Qualifying fast eine Sekunde schneller als seine Verfolger war, im Rennen nur so schnell fuhr wie er musste. Das österreichische Team mit Sitz in Milton Keynes befürchtet angeblich, dass die FIA den RB7 künstlich einbremsen könnte, sollte man zu überlegen sein und die Rennen somit unattraktiv werden.

Stardesigner Adrian Newey hat diesbezüglich bereits 1998 schlechte Erfahrungen gemacht, als das ausgeklügelte Bremssystem des deutlich überlegenen McLaren-Teams auf Druck von Ferrari zu Saisonbeginn verboten wurde. "Ich habe mir geschworen, dass so etwas nie mehr vorkommt", wird Newey von 'Sport Bild' zitiert.

Horner und Marko schwärmen von Hamilton

Sollte Hamilton also tatsächlich Wechselgelüste haben, dann wäre Red Bull mit Sicherheit eine naheliegende Wahl. Dafür spricht, dass der Brite mit Simon Fuller eben erst einen neuen Manager verpflichtet hat und bei den "Bullen" 2012 ein Cockpit frei wird, sollte Mark Webber tatsächlich aufhören. Dagegen spricht, dass der McLaren-Rennstall um Hamilton herum aufgebaut ist und er sich bei einem Wechsel zu Red Bull mit Vettel als Teamkollegen herumschlagen müsste. Der Deutsche sitzt in Milton Keynes ähnlich sicher im Sattel wie Hamilton in Woking.

Doch hat Red Bull überhaupt Interesse am Weltmeister 2008? Teamchef Christian Horner gibt sich gegenüber der 'Press Association' diplomatisch: "Lewis ist ein großartiger Fahrer, ein ehemaliger Weltmeister und einer der Besten da draußen. Man kann sich vorstellen, dass er nicht glücklich ist, wenn er noch ein dürftiges Jahr hat. Das bedeutet aber nicht, dass wir wollen, dass Lewis in unser Team kommt, schließlich sind wir mit unseren Fahrern sehr glücklich."

"Unsere Philosophie ist, die schnellsten Fahrer zusammen in einem Team fahren zu lassen." Helmut Marko

Der mächtige Red-Bull-Konsulent Helmut Marko schlägt gegenüber 'Sport Bild' in die gleiche Kerbe: "Wir müssen zuerst sehen, wie die Saison von Mark läuft und wie er sich entscheidet. Sicher ist Hamilton von seiner Aggressivität und seinem Speed her immer ein Thema. Unsere Philosophie ist, die schnellsten Fahrer zusammen in einem Team fahren zu lassen."

Ecclestone würde sich Hamilton-Wechsel wünschen

Klar ist aber auch, dass es für etwaige Spekulationen noch sehr früh ist. Erst ein Rennen ist 2011 gelaufen - noch weiß keiner, wie sich die Saison entwickeln wird. Es ist aber keinesfalls ausgeschlossen, dass sich Dietrich Mateschitz' Team für 2012 im Fahrerlager nach einem neuen Piloten wird umsehen müssen, schließlich hat sich bis jetzt keiner der Toro-Rosso-Piloten wirklich für ein Cockpit beim besten Team der Formel 1 empfohlen. Dazu kommt, dass Webber schnell die Lust verlieren könnte, wenn es bei ihm in der gleichen Tonart wie beim Heimrennen weitergeht.

Einen würde eine Fahrerpaarung mit Vettel und Hamilton jedenfalls freuen: Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone, der sich gegenüber 'Sport Bild' als Fan beider Piloten outet: "Beide sind für sich gesehen schon ein Geschenk für die Formel 1. Beide zusammen in einem Team noch viel mehr."

"Hamilton und Vettel sind für sich gesehen schon ein Geschenk - in einem Team noch viel mehr." Bernie Ecclestone