• 30.03.2011 13:43

  • von Sven Haidinger & Dieter Rencken

Hamilton: Red Bull muss in Sepang KERS einsetzen

Warum Lewis Hamilton glaubt, dass sich Red Bull in Sepang keinen KERS-Verzicht leisten kann und wieso man die "Bullen" bald einholen wird

(Motorsport-Total.com) - Als Lewis Hamilton in Melbourne angekommen war, meinte er noch, dass das Renn-Wochenende fantastisch, aber auch eine Katastrophe werden könne. Ersteres war der Fall - und jetzt wetzt McLaren die Messer und bläst schon in Sepang zum Großangriff auf Red Bull. Hamilton prophezeit, dass Sebastian Vettel & Co. diesmal McLaren ausgeliefert sind, sollten sie wie in Melbourne auf das Energie-Rückgewinnungs-System KERS verzichten.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Schon in Sepang möchte Lewis Hamilton die Nase vor Red Bull haben

"Wir haben ein paar kleine Neuerungen am Auto", verspricht der Brite. "Ich weiß nicht, ob wir dadurch mit ihnen im Qualifying konkurrieren können. Im Rennen gibt es aber eine viel längere Gerade bis zur ersten Kurve. Wenn wir es also wieder in die ersten zwei Startreihen schaffen, dann haben wir mit unserem KERS eine Chance. Ich glaube nicht, dass sie allzu lange ohne KERS fahren können."

Hamilton will Red Bull attackieren

Das ist auch der Mannschaft von Christian Horner bewusst. Der Red-Bull-Teamchef hat bereits angekündigt, dass sein Rennstall in Malaysia auf KERS setzen wird. Um einen Einsatz zu gewährleisten, müssen aber zunächst die Zuverlässigkeitsprobleme ausgeräumt werden, die in Australien für den Verzicht der Weltmeister-Truppe auf die 82 Zusatz-PS gesorgt hatten.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Australien


Ganz allgemein rechnet Hamilton aber auch in Sepang mit starken "Bullen", zumal die Aerodynamik dort eine besondere Bedeutung hat. "Malaysia ist eine Strecke für viel Abtrieb, also wird Red Bull schnell, wenn nicht noch schneller sein. Ich habe aber keinen Zweifel, dass auch unser Auto konkurrenzfähig sein kann."

Flexibler Frontflügel im Fokus

Der Weltmeister 2008 sieht nach der positiven Überraschung "Down Under" enormes Potenzial in seinem McLaren MP4-26, der den Technikern bei den Testfahrten noch so große Sorgen gemacht hatte. Er verweist auf die Frontpartie, bei der McLaren laut Hamilton noch große Fortschritte machen kann.

"Ich weiß nicht, ob ihr den Frontflügel von Red Bull gesehen habt - er verbiegt sich bis zum Boden", stichelt er. "Unserer ist viel höher über dem Boden. Das allein macht beim Abtrieb 20 Punkte aus, also eine halbe Sekunde. Sobald wir dieses Schlupfloch geschlossen haben oder herausfinden, wie man das macht, werden wir diese Lücke schließen."