• 06.10.2014 23:10

  • von Timo Pape

Marko: "Erst beim Abbruch ist uns klargeworden..."

Helmut Marko erinnert sich, dass man auch in der Red-Bull-Garage lange Zeit nicht genau wusste, was sich wirklich in Kurve 7 abgespielt hat

(Motorsport-Total.com) - Weltweit rätselten am Sonntag Zuschauer und TV-Experten, was bloß an der Unfallstelle von Adrian Sutil passiert war, warum das Medical-Car gerufen wurde, und warum die Rennleitung den Grand Prix von Japan schließlich abbrach. Bewusst gab Charlie Whiting die Bilder von Jules Bianchis schwerem Unfall nicht an die Weltregie weiter, somit tappten selbst die Teams lange Zeit im Dunkeln. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko schildert die chaotische Situation kurz vor Ende des Rennens.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko

Helmut Marko wusste lange Zeit nicht, dass es überhaupt um Jules Bianchi ging Zoom

"Wir haben das nicht mitgekriegt", gibt er bei 'ServusTV' zu. "Wir haben die Safety-Car-Phase ausgenutzt, um Sebastian mit frischen Reifen auszurüsten. Das Bild hat immer nur das Auto von Sutil gezeigt. Also hat der Sebastian sich erkundigt, wie es dem Fahrer geht. Da haben wir noch offiziell die Auskunft bekommen, dass alles in Ordnung sei." Selbst auf dem Zeitenmonitor sei Bianchi zu diesem Zeitpunkt noch als 'fahrend' angezeigt worden. "Erst als der Abbruch bekanntgegeben wurde, ist uns klar geworden, dass da - für uns unsichtbar - ein schwerer Unfall passiert ist."

Nach dem Rennen setzte man sich bei Red Bull mit dem Thema auseinander: "Wir haben die Situation in einem kurzen Debriefing angesprochen. Auch wie es dazu kommen konnte, und ob die Situation von der Rennleitung noch zu verantworten gewesen ist oder nicht." Vor seinem Reifenwechsel habe Vettel jedoch gesagt, man könne ohne Weiteres mit Intermediate-Reifen weiterfahren. "So gesehen gab es keine spezielle Gefährdung, die das Fahren unmöglich gemacht hätte", so Marko.