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Marko: "Der Neid der schlechten Verlierer"

Helmut Marko wehrt sich gegen den weiterhin im Raum stehenden Verdacht, Red Bull habe gegen die Bedingungen der Sparvereinbarung RRA verstoßen

(Motorsport-Total.com) - Schon seit Wochen steht der Verdacht im Raum, dass sich das Weltmeisterteam Red Bull nicht an die innerhalb der FOTA beschlossenen Sparbedingungen des Ressourcen-Restriktions-Abkommens (RRA) gehalten haben könnte. Doch Helmut Marko lässt das nicht auf sich sitzen: "Das ist der Neid der schlechten Verlierer", kontert der Red-Bull-Motorsportkonsulent via 'Bild'-Zeitung. "Sie werfen mit Dreck und hoffen, dass etwas kleben bleibt."

Titel-Bild zur News: Helmut Marko

Helmut Marko wundert sich über die Paranoia mancher Konkurrenzteams

Tatsache ist: Auf Basis des Geschäftsjahres 2010 hat der Finanzdienstleister Capgemini sechs Teams überprüft, darunter auch Red Bull. Primäres Ziel dieser Prüfung war nie, etwaige Verstöße gegen das RRA aufzudecken, sondern vielmehr in der Praxis zu testen, welche Prüfmethoden in Zukunft am besten geeignet sein könnten. Dennoch halten sich Gerüchte, wonach es in der Red-Bull-Bilanz Ungereimtheiten gegeben haben soll.

Das betrifft zum Beispiel die Zahl der Mitarbeiter, die angeblich höher ist als von den Teams vereinbart. "Stimmt nicht", dementiert Marko. "Die anderen Topteams sollen einfach mal erkennen, dass wir effizienter arbeiten als sie." Auch die Tatsache, dass sein Team weniger auskunftsfreudig war als die anderen fünf Rennställe, will er nicht überbewertet wissen: "Wir geben die Auskunft, die wir geben müssen. Mehr nicht."

¿pbvin|512|4207||0|1pb¿Dann ist da auch noch die Frage nach der Nutzung des Windkanals, der bei Red Bull und Sauber über dem vereinbarten Rahmen im Einsatz gewesen sein soll. Doch während sich das im Fall von Sauber rasch aufklärte (statt des Formel-1-Teams hatte auch ein Fahrrad-Projekt die Anlage in Hinwil genutzt), konnte Red Bull bisher angeblich keine plausiblen Antworten liefern, warum die Zeiten überzogen wurden.

Marko erklärt jedoch auch das: "Unser Windkanal ist ein Museum, der ist 80 Jahre alt und dreimal so groß wie ein moderner neuer Kanal. Es dauert einfach länger, bis der hochgefahren ist. Erst dann fangen wir an zu messen." Was grundsätzlich nicht illegal wäre, sollte diese Darstellung stimmen, denn das RRA sieht vor, dass die Windkanalzeit nur nach tatsächlichem Betrieb gemessen wird - ohne etwaige Vorbereitungszeiten.

¿pbvin|512|4206||0|1pb¿Doch so suspekt die Red-Bull-Argumentation auf manche wirken mag (laut 'Bild'-Zeitung vor allem auf Ferrari, McLaren und Mercedes), so nehmen andere die Weltmeister in Schutz: "Meines Wissens gibt es keine Beweise dafür, dass irgendjemand das RRA nicht respektiert", sagt etwa Williams-Vorstandschef Adam Parr. "Es mag Gerüchte geben, aber es gibt keine Beweise, daher finde ich, dass wir aus Teamsicht unseren Kollegen vertrauen müssen."