Mark Webber huldigt Niki Lauda und Paul Stoddart

(Motorsport-Total.com) - Er rettete das Minardi-Team durch den Kauf kurz vor dem Saisonstart 2001, ging mit einem neuen Auto an den Start, das in der letzten Minute erst fertig wurde und nur 90 Testkilometer auf dem Buckel hatte, fuhr beim Saisonstart 2002 zusammen mit Mark Webber 2002 zwei WM-Zähler ein und kämpfte die Saison gegen den finanzielle Kollaps an, den er auch durch seine Fluglinie 'European Aviation' nicht mehr hätte abfedern können, die er vor kurzem wegen der schlechten Weltwirtschaftslage verkaufen musste.

© Minardi

Paul Stoddart und Mark Webber ließen sich in Melbourne wie Sieger feiern

In dieser Saison ermöglichte Paul Stoddart seinem Landsmann Mark Webber den Einstieg in die Formel 1 nachdem der Australier zuvor sich als Benetton-Testfahrer empfohlen hatte. Dank viel Glück aber auch der fehlerfreien Fahrt Webbers und einem zuverlässigen Auto sicherten sich die beiden gleich beim Saisonauftakt in Melbourne zwei WM-Punkte und ließen sich nach der offiziellen Siegerzeremonie auf dem Podium als moralische Sieger feiern.

Die beiden verbindet mehr als nur ein Vertrag, und so legte Stoddart Webber auch keine Steine in den Weg, als das Angebot von Jaguar kam: "Trotz der finanziellen Probleme, die das Team die Saison hindurch hatte, hat Paul immer sicher gestellt, dass im Team eine wirklich gute Atmosphäre herrscht und die Jungs wussten wirklich nicht, wann sie mit dem Arbeiten aufhören sollen!", lobt der 26-Jährige die Arbeit seines Ex-Teamchefs.

Auch mit Niki Lauda glaubt Mark Webber einen besonderen Teamchef zu erhalten: "Er ist ein extrem verblüffender Mensch", huldigt Webber auf der Jaguar-Seite seinen neuen Chef. "Es gibt ein paar unglaubliche Leute in der Formel 1, aber er hat eine große Fluglinie geleitet, er hat sich viele Sachen aufgehalst, er ist ein sehr starker und spezieller Charakter. Ich kenne ihn im Moment noch nicht sehr gut, aber ich bin hier, um das Auto zu fahren und mein Bestes zu geben und ich werde ihn im Verlauf der Zeit kennen lernen."

In der Tat weisen Niki Lauda und Paul Stoddart viele Parallelen auf: Beide hatten einen Fluglinie, die sie nach Problemen verkauften, beide sind leidenschaftliche Racer durch und durch. Beide sagen, was sie denken, beide sind extrem harte Geschäftsleute, was nicht nur die Partner zu spüren bekommen sondern zum Teil auch die eigenen Fahrer. Und beide sind als Teamchefs in die Formel 1 gekommen, da denken andere Geschäftsleute mit so viel Geld auf dem Konto angesichts ihres Alters schon an den Ruhestand.