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Mark Webber: Daniel Ricciardo muss bald Entscheidung treffen

Ex-Red-Bull-Fahrer Mark Webber ist von den Qualitäten seines Landsmanns Daniel Ricciardo auch in der Krise noch überzeugt - rät ihm aber zum Nachdenken

(Motorsport-Total.com) - Noch bis zum Grand Prix der USA, dem 17 Rennen der Formel-1-Saison 2014, hatte Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo in seinem damals erstem Jahr im Team eine rechnerische Chance gehabt, im Titelkampf mit den dominanten Kollegen von Mercedes noch ein Wörtchen mitzureden. Drei Siege hatte er dabei als einziger Nicht-Silberpfeil schon vorweisen können. Die derzeitige Saison zeichnet jedoch ein ganz andres Bild. Von Landsmann und Vorgänger Mark Webber erhält der Australier nun mentale Unterstützung.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Daniel Ricciardo

Mark Webber hält Daniel Ricciardo für einen Weltmeister-Kandidaten Zoom

"Er macht sich gut", insistiert Webber, den es nach elf Jahren in der Königsklasse und sieben bei Red Bull Ende 2013 in die Langstrecken-Weltmeisterschaft gezogen hatte, gegenüber der australischen 'Canberra Times'. "Er steckt momentan in einer schwierigen Situation, weil das Auto nicht so gut läuft. Deswegen ist es etwas schwieriger als im vergangenen Jahr."

2014 war Ricciardo noch der Überflieger des Jahres. Nach zwei Jahren im Schwesterteam Toro Rosso, war er als Webber-Nachfolger an die Seite von Champion Sebastian Vettel bei Red Bull gestellt worden, hatten diesen von Beginn an im Griff und setzte sich trotz der Unterlegenheit des viermaligen Weltmeisterteams gegenüber der Mercedes-Crew neben seinen drei sensationellen Siegen auch noch fünfmal aufs Podium.

Teamkollege wird gefährlich

Das Fazit waren Platz drei und 238 WM-Punkte in der Gesamtwertung und wachsende Erwartungen für 2015. Doch schon bei den Tests vor der Saison zeichnete sich ab: Mit der Konkurrenzfähigkeit an der Spitze wird es Red Bull in diesem Jahr schwierige haben. Und die Befürchtungen bewahrheiteten sich.

Nach neun Rennen der aktuellen Saison muss sich das zweitbeste Team des Vorjahres derzeit hinter Ferrari und Williams einreihen, liegt mit lediglich 63 Zählern schon ganze 308 Punkte hinter Spitzenreiter Mercedes und auch Ricciardo kann sich momentan mit nur 36 Punkten nur als siebtbester Fahrer auszeichnen.

Daniil Kwjat, Daniel Ricciardo

Teamduell: Welche Bedrohung geht für Daniel Riccardo von Daniil Kwjat aus? Zoom

Hinzu kommt, dass sich sein anfänglich kritisierter neuer Teamkollege Daniil Kwjat im Aufschwung zu befinden scheint. Der junge Russe setzte sich in vier der letzten fünf Rennen im Qualifying durch und holte 22 seiner 27 WM-Zähler bei den letzten vier Veranstaltungen.

Steht ein Wechsel an?

Dennoch ist es Ricciardo, um den sich Wechselgerüchte anfangen zu bilden. Selbst auf der langen Liste der Ferrari-Cockpit-Anwärter reiht sich der 26-Jährige ein. Für den erfahrenen Webber ist das keine Überraschung: "Er hat außergewöhnliche Fähigkeiten. Er muss das jetzt nur aussitzen und sich dann so positionieren, dass er wieder gewinnen und den Titel anvisieren kann."

Ob das mit einem Team passieren kann, dass sich im öffentlichen Zwist mit seinem Motorenlieferanten befindet, oder sich Riccardo, der für 2016 noch an Red Bull gebunden ist, für seinen nächsten Karriereschritt nach einem neuen Arbeitgeber umsehen muss, gibt auch Webber zu denken. "Mitte nächsten Jahres muss er eine Entscheidung treffen", empfiehlt der 38-Jährige.