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Mallya: "Wir erhalten noch unseren Platz an der Sonne"

Force-India-Teamchef Vijay Mallya zieht aufgrund der unberechenbaren Rennen 2012 den Schluss, dass auch sein Team noch für eine Sensation sorgen wird

(Motorsport-Total.com) - Force-India-Boss Vijay Mallya betrachtet den Saisonstart mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Wir haben in fünf Rennen 15 Punkte geholt - das ist der beste Saisonstart, den wir jemals hatten", fällt dem Inder auf, wenn er den Auftakt des Jahres 2012 analysiert. Wenn er aber das WM-Klassement betrachtet, dann muss er feststellen, dass sein Rennstall derzeit nur auf dem achten von 14 Rängen liegt. Damit liegt von den Mittelfeld-Teams nur noch Toro Rosso hinter der Überraschungstruppe des Vorjahres.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya (Teameigentümer, Force India)

Vijay Mallya kann sich nur bedingt über den Saisonstart freuen

"Unsere direkten Konkurrenten liegen weit vor uns", verweist er darauf, dass Sauber und Williams mehr als doppelt so viele WM-Punkte auf dem Konto haben und zu den Siegkandidaten zu zählen sind. "Gratulation, sie haben sich außerordentlich gut geschlagen", gibt sich Mallya als fairer Sportsmann. "Sauber wurde glaube ich einmal Zweiter und stand damit auf dem Podest, Williams hat ein Rennen gewonnen."

Hülkenbergs Spanien-Grand-Prix gibt Hoffnung

Force India kam hingegen diese Saison noch nicht in Podestnähe, obwohl die Wintertests vielversprechend verliefen und man Paul di Resta und Nico Hülkenberg durchaus Überraschungen zugetraut hätte. Doch Mallya glaubt, dass sein Team das Potenzial dafür hat. "Wenn ich die verschiedenen Rennen und die Performances der verschiedenen Autos analysiere, dann fällt mir eine enorme Unberechenbarkeit auf, die sich dieses Jahr eingeschlichen hat", sagt er.

Der Teamchef gibt ein Beispiel: "Nico wurde in Barcelona Zehnter, holte einen Punkt, hielt aber Webber mehr als 30 Runden lang hinter sich. Bis zum Vorjahr hätte ich nicht gewagt, davon zu träumen, dass wir einen Red Bull hinter uns halten." Er hat noch ein weiteres Beispiel parat: "In Barcelona holte Lewis einmal mehr die Pole-Position, bevor er bestraft wurde, aber Jenson schaffte es nicht einmal in Q3. Da ist doch etwas im Busch."

"Bis zum Vorjahr hätte ich nicht gewagt, davon zu träumen, dass wir einen Red Bull hinter uns halten." Vijay Mallya

Mallya: Reifen sind die Ursache

Doch welche Schlüsse zieht Mallya? "Die einzige Erklärung, die ich habe, ist, dass es an den Reifen und an der Performance der Reifen liegt. Wir tun natürlich alles, was möglich ist, um das Management der Reifen besser zu verstehen. Ich denke, aber dass auch wir uns auf unseren Platz an der Sonne freuen dürfen - das beweisen die Ergebnisse."

Der Inder ist davon überzeugt, dass sein Team zu einer Sensation fähig ist, wenn - wie bei Sauber oder Williams - an einem Wochenende alles zusammenpasst, denn aufgrund der Leistungsdichte machen diese Saison Kleinigkeiten den Unterschied. "Die üblichen Topteams sind keine Topteams mehr", resümiert er. "Die Mittelfeld-Teams haben de facto die traditionellen Topteams geschlagen. Da ist also etwas im Busch, das wir alle besser verstehen wollen."