• 22.05.2008 21:27

  • von Fabian Hust

Mallya über die "indische Chance"

Der Teambesitzer über die Zukunft Indiens in der Formel 1, die Chancen für den Sport und die Ziele mit seinem eigenen Rennstall

(Motorsport-Total.com) - In der Saison 2005 hatte Indien mit Nahrain Karthikeyan das erste Mal einen Fahrer aus dem eigenen Land in der Formel 1, seit diesem Jahr gibt es mit Force India sogar einen indischen Rennstall. Für die "Königsklasse des Motorsports" ist das Land ein gigantischer Zukunftsmarkt.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya ist stolz, dass es mit "seinem" Land aufwärts geht

"Indien hat eine gewaltige Population von rund 1,2 Milliarden Menschen", weiß Teambesitzer Vijay Mallya. "Wenn man sich nur die Mittelklasse, die im Moment glaube ich 300 Millionen Menschen umfasst, sowie das prognostizierte Wachstum auf 400 Millionen im Jahr 2010 anschaut, dann ist dies zusammen mit der Tatsache, dass die Mittelklasse in Indien ein größeres Einkommen zur Verfügung hat, höhere Werte anstrebt und mehr Ausgaben tätigt, eine sehr positive Bewegung in Richtung westlicher Trends."#w1#

"All dies wird nicht nur durch ein robustes wirtschaftliches Wachstum angetrieben, sondern auch durch die junge demographische Verteilung, die wir in Indien haben", so der indische Geschäftsmann weiter. "Wir haben über 500 Millionen Menschen, die jünger sind als 25 Jahre, und 400 Millionen, die unter 18 sind." Und diese Jugend strebt in seinen Augen nach etwas Neuem.

"Cricket ist beinahe wie eine Religion, aber wir möchten etwas Neues, etwas Aufregendes." Vijay Mallya

Und dieses Neue ist bestimmt nicht der Nationalsport Cricket: "Cricket ist für jeden, und dies ist auch der Grund, warum die Indische Premier League ein solcher Blockbuster ist, meiner Meinung nach nicht nur in Indien, sondern in der Welt. Aber es gibt in Indien einen Sektor, der sagt, dass Cricket etwas ist, mit dem man gelebt hat, es ist beinahe wie eine Religion, aber wir möchten etwas Neues, etwas Aufregendes, etwas, das ein wenig Glanz verbreitet, so wie dies die Formel 1 macht."

Dass es nun ein indisches Team gibt, sei "gut für den Sport, gut für die Formel 1 und gut für jedes einzelne Team und für alle Sponsoren der Teams, denn Indien ist potentiell ein sehr großer Markt".

Natürlich stehe sein Team nun unter Druck zu zeigen, dass man in der Startaufstellung weiter nach vorn kommen kann: "Wir kauften ein Team, das hinten vor sich hin siechte, wenn ich dies so sagen darf. Ich denke, dass wir in weniger als fünf oder sechs Monaten beträchtliche Fortschritte erzielt haben, und nun kommen wir in das Mittelfeld."

"Wir hoffen einfach, dass wir 2008 aufholen und dann davon profitieren können, dass alle 2009 ein brandneues Auto haben werden", hofft der 52-jährige Milliardär. "Wir hoffen, dass wir dann konkurrenzfähig sind und in den Punkten liegen können."