• 02.11.2014 02:42

  • von Roman Wittemeier

Mallya begrüßt Ecclestones Umdenken

Mit Selbstkritik und Ankündigung von einschneidenden Maßnahmen hat sich Bernie Ecclestone bei Vijay Mallya beliebt gemacht: "Er will es retten"

(Motorsport-Total.com) - Das Aus von Caterham und Marussia sowie die anhaltenden Klagen von Sauber, Force India und Lotus haben Bernie Ecclestone offenbar doch endlich seine 84 Jahre alten Augen geöffnet. Der Brite, der bislang immer die Meinung vertrat, wer sich die Formel 1 nicht leisten könne, solle die Szene bitteschön verlassen, gibt sich plötzlich selbstkritisch und handzahm.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya glaubt an den Reformwillen von Bernie Ecclestone Zoom

Die Formel 1 befinde sich tatsächlich in einer sehr ernsthaften Krise, meint Ecclestone und kündigt an, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um die Situation zu verbessern. Dass die Verteilung der Vermarktungserlöse nicht gerecht vonstatten gehe, sei "wahrscheinlich mein Fehler", äußert der Formel-1-Promoter ungewöhnlich offen und alarmiert.

"Gut ist, dass er zugibt, dass der Verteilungsschlüssel ungerecht ist und viel zu sehr den großem Teams zugute kommt", wird Force-India-Teamchef Vijay Mallya in einer ersten Reaktion auf 'Adam Cooper's F1 Blog' zitiert. "Er hat gesagt, er werde alles notwendige unternehmen, um die Situation zu retten." Das Problem: Ecclestone braucht bei diesem Ansinnen die volle Unterstützung von Formel-1-Mehrheitseigner CVC.

"Er will versuchen, die Dinge zu ändern und braucht dafür die Zustimmung von CVC. Endlich sind ein paar Fehler der Vergangenheit auf dem Tisch. Es muss Anpassungen geben", meint Mallya. "Das derzeitige Konzept sorgt dafür, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Wir fahren aber alle auf der gleichen Strecke, in der gleichen Meisterschaft. Warum sollen dann die Großen das größere Stück vom Kuchen bekommen? Wo ist da die Rechtfertigung?"

Mallya wiederholt jenen Appell an Ecclestone und Co., den auch schon Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn und Lotus-Besitzer Gerard Lopez formuliert hatten: "Entweder der Inhaber der kommerziellen Rechte packt insgesamt mehr Geld aus, oder der Verteilungsschlüssel muss sich ändern. Da muss Bernie jetzt die Initiative ergreifen. Er sagt, er würde am liebsten alle Verträge zerreißen, aber er hat Angst, dann verklagt zu werden. Ich denke aber, er wird einen Weg finden."