• 18.03.2010 12:25

Mallya: "Alles läuft nach Plan"

Force-India-Teamchef Vijay Mallya ist stolz auf seine Mannschaft und will auch weiterhin ehrgeizige Ziele verfolgen - Adrian Sutil trotz Pech mit guter Leistung

(Motorsport-Total.com) - Pünktlich zum Saisonauftakt der Formel 1 hatte Force India eine Überraschung parat: Der britisch-indische Rennstall agierte in der arabischen Wüste von Bahrain überaus konkurrenzfähig und stieß mit Adrian Sutil sogar in den finalen Abschnitt der Qualifikation vor. Im Rennen wurde der junge Deutsche allerdings bereits in Kurve eins in einen Zwischenfall verwickelt und fiel zurück, doch Teamkollege Vitantonio Liuzzi holte Punkte. Damit ist Miteigner und Teamchef Vijay Mallya sehr zufrieden.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya (Teameigentümer)

Vijay Mallya freut sich über den gelungen Saisonauftakt seines Force-India-Teams

Frage: "Vijay, Bahrain war ein gutes Wochenende für dein Team: Sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen brachte Force India jeweils ein Auto in die Top 10. Wie ist deine Sicht der Dinge?"
Vijay Mallya: "Ich bin natürlich sehr zufrieden, obwohl wir mit Adrian einen Zwischenfall beim Start hatten. Für dieses Team ist es ein hervorragender Erfolg, beim ersten Rennen einer Saison in die Punkte zu fahren."#w1#

"Vor allem im Hinblick auf unsere Geschichte und den Background des Teams. Zwei Dinge haben allerdings einen besonders bedeutenden Eindruck bei mir hinterlassen. Zum einen unsere Geschwindigkeit im Rennen. Das ist ein recht großes Statement für ein vergleichsweise kleines Team, wie wir es sind, finde ich."

"Zweitens wurde unheimlich viel über Tonio gesprochen. Er hat sich nicht nur beweisen, sondern ist überaus gut unterwegs gewesen. Er hat seine Reifen geschont, war schnell und landete am Ende in den Punkterängen. Dafür muss man Tonio ein Lob aussprechen."

"Schon in den Trainings war Adrian immer schnell unterwegs und strahlte reichlich Zuversicht aus." Vijay Mallya

Frage: "Adrian hatte ein Problem am Start, fuhr anschließend aber ein solides Rennen..."
Mallya: "Adrian hatte viel Pech. Nichtsdestotrotz: In der Qualifikation hat er außergewöhnliche Arbeit geleistet. Schon in den Trainings war Adrian immer schnell unterwegs und strahlte reichlich Zuversicht aus. Es war eine großartige Leistung, letztendlich an zwölfter Stelle über die Linie zu kommen - wo er sich doch nach seinem Dreher auf Rang 21 wiedergefunden hatte."


Fotos: Force India, Großer Preis von Bahrain


"Zudem ist es ihm gelungen, länger mit den weichen Reifen auszukommen, als wir erwartet hatten. Er drehte die zweitschnellste Runde nach Alonso. Insgesamt habe ich also allen Grund, um mit der Leistung des Teams zufrieden zu sein. In Melbourne werden wir ein weiteres Update an den Start bringen."

Force India steckt sich ehrgeizige Ziele

Frage: "Hat es dich besonders gefreut, beim Saisonstart ein Fahrzeug im dritten Abschnitt der Qualifikation zu haben?"
Mallya: "Wenn du Punkte holen willst, dann musst du schon am Start in den Top 10 stehen. Es wäre schon etwas überehrgeizig von mir zu sagen, dass wir vor den großen Vier - McLaren, Ferrari, Mercedes und Red Bull - fahren können. Aber wenn wir an ihre Türen klopfen und denn Rest hinter uns halten können, dann ist das etwas, mit dem ich sehr zufrieden bin."

"Ich denke, wir sind derzeit recht konkurrenzfähig." Vijay Mallya

Frage: "Wie zufrieden bist du generell damit, dass Force India den Aufwärtstrend fortsetzen kann?"
Mallya: "Ich denke, wir sind derzeit recht konkurrenzfähig. Alles läuft nach Plan. 2009 habe ich gesagt, dass wir gelegentlich Punkte holen sollten. 13 Zähler haben wir damals eingefahren, was ziemlich ordentlich ist. In diesem Jahr lautet meine Vorgabe, regelmäßig in die Punkte zu fahren."

"Wir haben unser Punktekonto bereits beim ersten Rennen eröffnet. Uns steht sicherlich die Möglichkeit offen konstant Punkte abzugreifen. Ich wäre überrascht, wenn wir nicht ein- oder zweimal auch auf das Podium schielen könnten. Im kommenden Jahr sollten wir das Siegertreppchen anpeilen - hoffentlich."

Mallya plädiert für ruhig Blut

Frage: "Der Große Preis von Bahrain war das erste Rennen unter dem Nachtankverbot. Wie hat sich der Grand Prix deiner Meinung nach entwickelt?"
Mallya: "Nach nur einem Rennen ist das schwer zu sagen, denn im Prinzip war das für alle eine einzige Raterei. Wir wussten nicht, wie lange die Reifen im Rennen halten würden."

"Wir müssen den Regeln eine Chance geben, sich zu beweisen." Vijay Mallya

"Es gab keine Daten, auf deren Grundlage wir uns ein Bild hätten machen können. Wir müssen den Regeln eine Chance geben, sich zu beweisen - und den Leuten die Gelegenheit, zu lernen, wie man sie ausnutzen kann. Alles schon nach nur einem Rennen umzuschmeißen wäre eine Reflexhandlung."

"Warten wir doch erst einmal ab, wie es in Australien und Malaysia läuft. Danach können wir eine fundierte Entscheidung darüber treffen, ob wir reagieren müssen, um die Formel-1-Show zu verbessern. Sollten wir dann etwas tun, so haben wir wenigstens genügend Informationen, um die richtigen Maßnahmen einzuleiten."