Maldonado: "Wir können noch einiges bewegen"
Williams-Pilot Pastor Maldonado wirft die Flinte noch nicht ins Korn, hofft auf seine ersten WM-Punkte und weitere Verbesserungen beim britischen Rennstall
(Motorsport-Total.com) - Zur Saisonhälfte 2011 hat Pastor Maldonado noch nichts Zählbares vorzuweisen. Der aus Venezuela stammende Rennfahrer befand sich bislang zwar schon gelegentlich in aussichtsreichen Situationen, brachte aber noch keine Top-10-Platzierung über die Linie. In Monte Carlo hätte es beinahe gereicht, doch nach einer Kollision mit Lewis Hamilton (McLaren) war vorzeitig Schluss für den 26-Jährigen. In seiner Medienrunde spricht Maldonado über seine Hoffnung auf Besserung beim Williams-Team.

© Williams
Pastor Maldonado findet sich meist nicht in den Top 10 des Klassements wieder
Frage: "Pastor, wo steht Williams deiner Meinung nach im Augenblick? Brachten die jüngsten Updates gewisse Fortschritte mit sich?"
Pastor Maldonado: "Auf einer Strecke wie Silverstone waren wir sicherlich konkurrenzfähig genug. Unser Auto funktioniert nun speziell in schnellen Kurven etwas besser."
"In diesem Bereich waren wir aber schon immer einen Tick weiter als in langsamen Ecken. Dort haben wir noch ein paar Probleme, was das Fahrgefühl und das Setup anbelangt. Aufgrund der neuen Teile können wir jedoch kontinuierlich darum kämpfen, weiter nach vorne zu gelangen. Ich hoffe, wir verbessern uns auch an diesem Wochenende - vor allem im Rennen."
"In der Qualifikation waren wir meiner Meinung nach immer recht konkurrenzfähig. Unser Hauptaugenmerk gilt zweifelsohne dem Rennen. Wir haben nämlich noch größere Schwierigkeiten mit dem Reifenverschleiß. Deshalb konnten wir nicht immer eine optimale Strategie verwenden. Das ist alles. Aus diesem Grund war es bisher recht schwierig für uns und besonders für mich."
Frage: "Was ist die größte Baustelle am Auto?"
Maldonado: "Es ist nicht so, dass wir nur ein Problem hätten. Ich denke, es gibt viele Baustellen. In den schnellen Kurven ist es nicht gar so schlimm wie in langsamen Passagen."
"Schnelle Kurven spielen uns eher in die Karten. Auf jeden Fall gibt es bei unserem Auto einige Dinge auszubügeln. Es wird besser und besser, doch wir müssen weiterhin Druck machen, wenn wir uns steigern wollen. Die Saison ist noch lang. Wir können also noch einiges bewegen. Die Jungs arbeiten sehr hart und geben sich große Mühe."
"Wir hatten schon in Silverstone einige neue Teile dabei, hier am Nürburgring gibt es wieder ein paar Updates. Wir haben immer einige Neuerungen am Start. Wir hatten aber auch ein bisschen Pech dabei, denn nicht alles funktionierte so gut, wie wir uns das gedacht hatten. Es geht aber voran und wir schieben garantiert keine Panik. Es wird besser."¿pbvin|512|3893|inside|0|1pb¿
Die große Frage: Wann gibt's die ersten Punkte?
Frage: "Du scheinst langsam aber sicher auf die Geschwindigkeit von Rubens zu gelangen. In Silverstone lagt ihr nicht allzu weit voneinander entfernt..."
Maldonado: "Ich denke, ich schlage mich ganz gut. Ich bin zufrieden. Mit jeder Einheit auf der Strecke sammle ich mehr Vertrauen ins Auto. Das gilt auch für die Mannschaft, die mein Fahrzeug betreut."
"Meiner Meinung nach leisten wir sehr, sehr gute Arbeit. Klar ist aber: Im Renntrimm brauchen wir noch mehr Leistung. In Silverstone absolvierte ich drei Reifenwechsel, Rubens war zweimal in der Box. Wir hatten aber auch keine frischen Pneus mehr. Zudem war ich durch den einen Stopp mehr etwas gehandicapt. Daran müssen wir arbeiten."
"Wir müssen dazu in der Lage sein, eine gute Strategie umzusetzen. Wie man bisher sehen konnte, kommt es in diesem Jahr in den Rennen einzig und alleine darauf an. Ein Team wie Sauber geht sehr gut mit dieser Situation um. Sie scheinen ein gutes Händchen und deshalb einen Vorteil zu haben. Toro Rosso war zuletzt auch sehr stark unterwegs, vor allem in den Rennen."
"Es ist einfach schwierig, denn man fährt kein richtiges Rennen. Selbst die Qualifikation ist anders: Du fährst einmal mit einem frischen Satz hinaus, den Rest sparst du dir für den Grand Prix auf. Das macht sich eher bezahlt als für die Qualifikation. Es ist einfach alles auf die Strategie ausgelegt - und das müssen wir noch besser verstehen. Wir müssen uns an diese Situation anpassen."
Frage: "Ist es wichtig für dich, möglichst bald dein Formel-1-Punktekonto zu eröffnen? Das würde dir wahrscheinlich ein ganz anderes Standing einbringen..."
Maldonado: "Natürlich hoffe ich darauf, in den Rennen künftig etwas konkurrenzfähiger zu sein, um ein paar Punkte abzugreifen. Gerade, wo diese Phase der Meisterschaft doch sehr wichtig für uns ist."
"Rubens hat andererseits aber auch noch nicht so viele Punkte geholt, wie wir erwartet hatten. Wir haben bisher kaum gepunktet und unsere Erwartungshaltung sieht vor, deutlich besser abzuschneiden. Am liebsten wäre es mir natürlich, ab sofort stets in die Top 10 zu fahren."

