Maldonado: "In Barcelona war Zahltag"
Der Venezolaner spricht über die Reaktionen auf seinem Grand-Prix-Erfolg in seinem Heimatland - "Ich wusste, dass ich diese Chance nicht verstreichen lassen durfte"
(Motorsport-Total.com) - Es ist nun fast zwei Wochen her, dass Pastor Maldonado in Barcelona seinen sensationellen ersten Formel-1-Sieg feierte. Die Freude darüber ist ihm auf dem Weg nach Monaco nicht abhanden gekommen. "Niemand hat das erwartet - nicht mal ich selbst", meint der Williams-Pilot gegenüber 'formula1.com'. "Aber nach dem Qualifying war da diese Idee. Und ich dachte, ich müsste diese Gelegenheit nutzen. Und wir taten es."

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Maldonado jubelte und Venezuela mit ihm: In Südamerika ist er jetzt ein Held
Dass er bei seiner ersten Gelegenheit, in der Formel 1 überhaupt nur auf das Podest zu erklimmen, cool blieb, war für Maldonado selbstverständlich. "Ich war schon so oft auf Pole-Position, in so vielen Serien. Es war also kein neues Gefühl. Ich sagte mir also: 'Fahre es nach Hause'", erinnert sich der 27-Jährige, der sich über die Einmaligkeit der Chance im Klaren war. Ich wusste, dass ich sie nicht verstreichen lassen durfte, so Maldonado.
Obwohl er sich nicht mehr ans die genauen Worte Frank Williams erinnert, bleibt er von der Reaktion des Teamchefs gerührt: "Frank war so glücklich. Da war ein Glückwunsch und er sagte, dass ich einen guten Job gemacht hätte. Und dass er sehr beeindruckt sei. Das von ihm zu hören, war großartig", meint Maldonado, der die Mannschaft aus Grove als "verschworene Einheit" bezeichnet. "Wir glauben an uns und das Barcelona-Resultat wird dabei helfen", blickt er voraus.
Noch emotionaler schien nur die Reaktion in seinem Heimatland Venezuela. "Es war wie ein Feiertag. Eine große Party", beschreibt Maldonado. Ist er in Caracas jetzt ein Held? "Ein wenig schon", meint er und lobt den umstrittenen Präsidenten Hugo Chavez, der per Twitter gratulierte und über einen staatlichen Ölkonzern rund 30 Millionen britische Pfund jährlich in Maldonados Formel-1-Karriere pumpt: "Die Regierung gibt alles, um sportliche Talente zu unterstützen", so die wohlwollende Einschätzung.
Über die Wirkung seines Triumphes in Südamerika meint Maldonado, der schon den Stempel "Paydriver" aufgedrückt bekommen hatte: "Ich denke, dass mein Sieg andere dazu ermutigt hat, daran zu glauben, dass es möglich ist, zu gewinnen. Das macht mich sehr stolz." Und er hat Blut geleckt. Die Lücke zur Spitze sei noch nicht komplett geschlossen. Dennoch habe der FW34 mit dem kleineren und leichtern Renault-Motor einen signifikanten Schritt nach vorne gemacht, die Entwicklung sei während der Saison fortgesetzt worden. "In Barcelona war Zahltag", jubelt Maldonado.

