• 10.05.2012 18:31

  • von Dieter Rencken

Maldonado: "Im Qualifying muss ich noch besser werden"

Pastor Maldonado bescheinigt dem Williams-Renault eines der besten Renntempi im Feld und will den Fokus ab sofort auf das Qualifying legen

(Motorsport-Total.com) - Pastor Maldonado geht nach den Testfahrten in Mugello mit hohen Erwartungen in das Rennwochenende in Barcelona. Anders als beispielweise Michael Schumacher kommt der Williams-Pilot mit den aktuellen Pirelli-Reifen hervorragend zurecht und sieht im Umgang mit diesen eine der spannenden Herausforderungen in diesem Jahr.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado freut sich auf das Rennwochenende in Spanien

Im Interview spricht Maldonado über seine Erwartungen anhand der Erkenntnisse vom Mugello-Test, über die Bereiche, in denen sich das Team und er selbst noch verbessern können, über den Umgang mit den diesjährigen Reifen und über seine Vorliebe für Rennen in Spanien.

Frage: "Pastor, mit welchen Erwartungen gehst du nach dem Mugello-Test in das Rennwochenende in Barcelona?"
Pastor Maldonado: "Im Unterschied zu Mugello, wo wir in der vergangenen Woche testen waren, gibt es hier verschiedenste Kurven. Der Kurs ist insgesamt nicht so schnell wie Mugello. Wir finden hier zwei schnelle, eine ganze Reihe mittelschneller Kurven und einen letzten Sektor, der recht langsam ist. Es ist nicht einfach, beim Setup den richtigen Kompromiss für alle Sektoren zu finden."

"Beim Mugello-Test ging es uns vor allem darum, die neuen Teile am Auto zu analysieren und so viel wie möglich Daten zu sammeln. Mit dieser Arbeit werden wir morgen fortsetzen. Ein Vergleich mit den alten Teilen sollte uns leicht fallen, da wir von den Wintertestfahrten in Barcelona über eine Menge Daten verfügen. Die Erfahrung hier sollte es uns einfacher machen, das Auto zu verstehen. Was mich betrifft, so kenne ich das Team inzwischen sehr gut und ich kenne auch die Strecke in Barcelona durch die vielen Testfahrten sehr gut."

Frage: "Beunruhigt dich das technische Problem, das ihr in Mugello hattet?
Maldonado: "Nein, es war ein Elektronikproblem, das inzwischen behoben wurde. Ich gehe nicht davon aus, dass dieses Problem in Zukunft noch einmal auftreten wird."


Fotos: Großer Preis von Spanien, Pre-Events


Frage: "Was kannst du nach dem Mugello-Test zum neuen Heckflügel sagen? Ist mit diesem die Wirkung von DRS besser als vorher?"
Maldonado: "Bisher konnte ich keinen großen Unterschied zum alten Flügel feststellen, aber wir müssen die ersten Runden auf dieser Strecke abwarten. In Mugello haben wir generell versucht, das Auto schneller zu machen, nicht nur mittels des neuen Heckflügels. Ich gehe davon, dass uns nicht nur der Heckflügel allein, sondern das gesamte Paket helfen sollte, im Qualifying unter die Top 10 zu fahren. Auf dem Qualifying muss unser Fokus liegen."

"Gleichzeitig wollen wir natürlich keine Einbußen in Bezug auf unser Renntempo hinnehmen. In diesem Bereich gehören wir aktuell zu den besten Teams. Das liegt vor allem daran, dass wir ein Auto haben, das sehr gut mit den Reifen umgeht. Mit der hier vorliegenden Kombination der Mischungen (Soft/Hard; Anm. d. Red.) kann sich aber alles ändern. Es wird morgen darauf ankommen, die genauen Unterschiede zwischen den beiden Mischungen herauszuarbeiten. Das ist es, was die Formel 1 in diesen Tagen so aufregend macht. Du siehst dich ständig neuen Herausforderungen gegenübergestellt."

Nachholbedarf im Qualifying

Frage: "In welchen Bereich siehst du persönlich noch Verbesserungspotenzial?"
Maldonado: "In erster Linie im Qualifying. Wenn du von weit hinten losfährst, ist es immer schwierig zu überholen und auch schwierig, eine vernünftige Strategie durchzuziehen, da der Verkehr und andere Dinge dein Rennen beeinflussen. Mir ist es daher wichtig, von vorn zu starten und ein gutes Rennen abzuliefern. Wir haben meiner Meinung nach das Tempo, um wettbewerbsfähig zu sein und eine gute Platzierung einzufahren."

Frage: "Was sagst du zu den Reifen in diesem Jahr? Einige Fahrer kommen gut mit ihnen zurecht, andere wie Michael Schumacher sind frustriert. Wie siehst du das?"
Maldonado: "Zunächst einmal ist die Situation für alle gleich. Sicher ist der Umgang mit den Reifen nicht einfach, aber das gehört eben zu den Herausforderungen an einem Rennwochenende. Es stimmt, dass die Reifen manchmal sehr schnell nachlassen, aber das ist bekannt. Jeder weiß das. Es kommt dann darauf an, gemeinsam mit dem Team das Auto so einzustellen, dass man ein konstantes Tempo gehen kann. Auf einigen Runden ist es da unumgänglich, etwas Tempo herauszunehmen, um die Reifen nicht zu überfahren."

Frage: "Fährst du generell gern in Spanien?"
Maldonado: "Das würde ich schon sagen. Es ist einer der Grands Prix, die etwas näher an Venezuela dran sind. Nicht nur, was die Entfernung betrifft, sondern auch die Mentalität der Leute. Zudem sind Wetter und Essen hier immer sehr gut."

Frage: "Ist es für dich eine Enttäuschung, dass künftig nur noch einmal pro Jahr in Spanien gefahren wird?"
Maldonado: "Mir macht es immer Spaß, in Spanien zu fahren. Dabei kommt es mir gar nicht so sehr auf die Strecke an. Als Enttäuschung würde ich es nicht bezeichnen. Der Kalender ist wie er ist."