Maldonado entspannt: Entscheidung selbst in der Hand

Pastor Maldonado hat die Entscheidung, wo er 2014 fahren wird, angeblich selbst in der Hand - Mercedes-Motoren Argument für unwahrscheinlichen Williams-Verbleib

(Motorsport-Total.com) - Pastor Maldonado ist momentan eines der heißesten Eisen auf dem Transfermarkt in der Formel 1, nicht zuletzt wegen seiner Sponsorenmillionen von PDVSA, die neben Williams auch Teams wie Lotus oder Sauber gut gebrauchen könnten. Aber obwohl der 28-Jährige mit Nico Hülkenberg & Co. um die besten verfügbaren Cockpits für 2014 konkurriert, scheint er seine Zukunftsperspektiven recht gelassen einzuschätzen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado geht davon aus, selbst über seine Zukunft entscheiden zu können Zoom

Auf die Frage, wohin die Reise gehe, entgegnet er nur trocken: "Nach Venezuela, nach dem Rennen!" Und, ernsthaft gesprochen, tendenziell eher weg von Williams: "Natürlich versuche ich, hier wegzukommen", gesteht Maldonado nach einer sportlich enttäuschenden Saison. Bisher hat er einen einzigen WM-Punkt auf dem Konto - wenig im Vergleich zu 2012 (45), einer Saison, die vom Sensationssieg in Barcelona überstrahlt wurde.

"Es gibt noch keine Entscheidung", sagt der Venezolaner und unterstreicht: "Die Entscheidung liegt bei mir. Ich möchte mir noch ein bisschen Zeit nehmen, aber ich hoffe, dass es bis Saisonende klar sein wird. Da sind noch ein paar Wochen Zeit. Die Entscheidung selbst zu treffen, ist eine große Verantwortung. Da will ich keinen Fehler machen." Zwänge, sich früher zu entscheiden, verspürt er offenbar nicht: "Ich habe keine Deadline."

Die Paddock-Vermutung ist: Gelingt es Lotus, den Deal mit Investor Quantum endlich zum Abschluss zu bringen, erhält Nico Hülkenberg das Cockpit von Kimi Räikkönen, weil Teamchef Eric Boullier dann keinen Paydriver braucht, um diverse Budgetlücken zu stopfen. Kommt der Deal aber nicht zustande, steigen die Chancen von Maldonado. Ob Lotus sein Plan A ist, will er nicht verraten, aber: "Ich habe einige Angebote und überlege mir die sehr gut."


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Auch Williams sei noch nicht völlig vom Tisch: "Ich kann nicht sicher sagen, ob ich gehen oder bleiben werde. Ich werde mein Bestes geben, das ist sehr wichtig. Es ist die dritte Saison meiner Karriere, also eine sehr wichtige Phase in meiner professionellen Karriere. Ich möchte die beste Entscheidung für meine Zukunft treffen. Es ist nicht einfach, diese Entscheidung zu treffen, noch dazu wo nächstes Jahr alles neu sein wird."

Sein Verhältnis zu Williams sei jedenfalls entgegen verschiedener Medienberichte durchaus intakt: "Da wird viel geredet, dass die Beziehung völlig zusammengebrochen ist. Aber das stimmt nicht. Wir werden bis zum Ende der Saison unser Bestes geben. Ja, es war schwierig, weil das Auto nicht konkurrenzfähig genug war. Aber so ist die Formel 1 halt: Manchmal hast du ein gutes Auto, manchmal nicht. Wir sind ja auch nicht das einzige Team, das kein gutes Auto hat."

"Woanders müsste ich bei null anfangen, aber da wäre ich in der Geschichte nicht der Erste." Pastor Maldonado

"Ich bin seit drei Jahren hier. Das kann ein Vorteil sein, weil ich hier alle kenne. Woanders müsste ich wieder bei null anfangen, aber da wäre ich in der Geschichte der Formel 1 auch nicht der Erste", erklärt Maldonado, der mehrere Faktoren in Betracht zieht: Welches Personal arbeitet für welches Team, welchen Motor würde er fahren, welches Budget stünde für Weiterentwicklung zur Verfügung?

"Ich muss mich wohl fühlen", nennt er einen der wichtigsten Punkte. Und dass er bei Lotus einen Renault-, bei Williams einen Mercedes-Motor fahren würde, möchte er ebenfalls nicht vernachlässigen, schließlich nimmt die Branche kollektiv an, dass Mercedes 2014 den besten Motor haben wird: "Das hören wir auch", so Maldonado. "Das Team ist mit Mercedes voll involviert, entwickelt das neue Auto. Mercedes scheint sehr stark zu sein. Natürlich ziehe ich das in Erwägung."