• 03.02.2011 11:48

  • von Dieter Rencken

Maldonado: "Der Wagen vermittelt mir ein gutes Gefühl"

Pastor Maldonado erste Testrunden in Valencia standen ganz im Zeichen der Akklimatisierung an die neuen Gegebenheiten im Auto und im Team

(Motorsport-Total.com) - Der amtierende GP2-Meister und Williams-Neuling Pastor Maldonado bestreitet in diesem Jahr seine erste Saison in der Formel 1. Im Interview erklärt der Venezolaner seine Herangehensweise an die neue Aufgabe, die Eingewöhnungsphase bezüglich der neuen Systeme im Auto und wo er den Unterschied zwischen Formel 1 und GP2 sieht.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado schießt sich in Valencia auf seine erste Formel-1-Saison ein

Frage: "Pastor, du konntest hier zum ersten Mal offiziell im Formel-1-Auto Platz nehmen. Wie ist dein Eindruck?"
Pastor Maldonado: "Es war toll! Meine Runs waren noch nicht allzu lang, aber der Wagen gibt mir ein gutes Gefühl. Wir arbeiten daran, das Auto zu verstehen. Jetzt bereite ich mich auf den kommenden Testtag und auf die bevorstehende Saison vor."

Frage: "Bist du bereits mit KERS und dem neuen Heckflügel gefahren?"
Maldonado: "Teilweise, aber nicht in Kombination. Im Moment konzentrieren wir uns darauf, soviele Daten wie möglich zu sammeln, um das Auto zu verstehen. Rubens hat den Wagen zunächst eineinhalb Tage lang entwickelt, jetzt bin ich dran. Ich bin froh darüber und bereit, mein Bestes zu geben. Ich glaube, wir haben eine gute Saison vor uns."

Frage: "Bist du mit den neuen Systemen bereits vertraut oder braucht es noch Eingewöhnungszeit?"
Maldonado: "Die Situation ist für alle gleich. Leicht ist es für keinen von uns, weil man auf einer Runde sehr viel zu tun hat. Ich fühle mich jedoch mit jeder gefahrenen Runde besser und mein Vertrauen ins Auto wächst. Ich konnte auch im Simulator bereits testen. Die Knöpfe im Cockpit sollten mir keine Probleme bereiten."

Frage: "Der Vorjahreswagen, den du in Abu Dhabi gefahren bist, hatte eine komplette Saison Entwicklungszeit hinter sich. Wo liegt der Unterschied, jetzt in ein komplett neues Fahrzeug einzusteigen?"
Maldonado: "Wenn man bedenkt, dass ich nicht sehr viele Runden drehen konnte, habe ich mich gut darauf einstellen können. Das Auto vermittelt mir ein gutes Gefühl. Wir müssen noch einiges an Arbeit erledigen, um den Wagen auf meinen Fahrstil anzupassen. Gleichzeitig muss ich mich selbst auch an das Fahrzeug anpassen. Wir starten quasi bei Null. Im Moment lernen wir auf jeder Runde etwas über das Auto und gleichzeitig lerne ich, mich an den Wagen anzupassen. Aber das Teil des Jobs."

Frage: "Was sagst du zu den Reifen, speziell zu den einzelnen Mischungen, die Pirelli mitgebracht hat?"
Maldonado: "Obwohl die Mischungen ganz anders sind als bei den Bridgestone-Reifen, so sind die Rundenzeiten doch recht ähnlich. Wir müssen das Auto allerdings noch besser an die Reifen anpassen. Ich muss noch wesentlich öfter mit frischen Reifen rausgehen als das bisher möglich war. Ich bin einfach noch zu wenig damit gefahren, um einen verlässlichen Kommentar dazu abgeben zu können."

Frage: "Was versprichst du dir von deinem ersten kompletten Tag im Wagen?"
Maldonado: "Ich möchte den Plan, den wir haben, durchziehen und dabei viele Dinge ausprobieren. Ganz einfach um zu sehen, was wir zur Verfügung haben. Einer der Hauptunterschiede zur GP2 ist die Anzahl der Leute im Team. Jetzt habe ich viel mehr Leute, die sich um mich kümmern. Es wird natürlich noch Zeit brauchen, alle Abläufe im Detail zu verstehen. Ab sofort sollte es dennoch einfacher sein, weil ich zumindest das Auto jetzt schon gefahren bin."

Frage: "Wo liegt der Unterschied zwischen dem Formel-1-Fahrzeug und dem GP2-Auto?"
Maldonado: "Das ist ein großer Unterschied, vor allem was den Abtrieb betrifft. Ich muss allerdings noch etwas mehr fahren, um das Auto wirklich zu verstehen und alles herausholen zu können. Wir werden einige Longruns fahren, um das Fahrverhalten mit vollen Tanks zu beurteilen."