Alonso beim Renault-Heimspiel Schnellster

Fernando Alonso erzielte im zweiten Training in Magny-Cours Bestzeit vor den beiden Ferraris - Sebastian Vettel sensationell auf Platz fünf

(Motorsport-Total.com) - Zwar kam niemand mehr an die Vormittagszeit von Felipe Massa heran, dessen Bestmarke von 1:15.306 Minuten am Freitag bestehen bleibt, aber im zweiten Freien Training am Nachmittag setzte sich sehr zur Freude der Renault-Fans in Magny-Cours der halbe Lokalmatador Fernando Alonso (37 Runden) in 1:15.778 Minuten an die Spitze des Klassements.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Vorstandszeit: Fernando Alonso war im Renault-Land Trainingsschnellster

Alonso, Magny-Cours-Sieger von 2005, lag schon vor seiner letzten Attacke auf trockenem Kurs hinter den beiden Ferraris auf dem dritten Platz, konnte dann aber noch einmal zulegen und hängte Felipe Massa (24 Runden) und Kimi Räikkönen (42 Runden) um 0,076 beziehungsweise 0,221 Sekunden ab. Der Ex-Weltmeister war einmal neben der Strecke und leistete sich in der letzten Schikane während seiner zweitschnellsten Runde einen sehenswerten Drift.#w1#

Viele Ausritte und Dreher

Überhaupt war die Session bei etwas höheren Temperaturen als am Morgen geprägt von zahlreichen kleineren Ausritten und Drehern, vor allem in der Estoril-Kurve sowie in den Schikanen Nürburgring und Imola. Fehlerkönig des Tages war Lewis Hamilton (4./McLaren-Mercedes/+ 0,454/29 Runden), der mehrmals neben der Strecke gesehen wurde, sich aber am Ende immerhin in der Zeitentabelle noch ein wenig nach vorne schob.

Ein weiterer Spitzenfahrer, der etwas mehr Kieselsteine in den Kühlern aufsammelte als die meisten Kollegen, war Massa, wohingegen viele der Jungen heute erstaunlich diszipliniert unterwegs waren. Dies gilt vor allem für Sebastian Vettel, denn der Toro-Rosso-Ferrari-Pilot war obendrein auch noch erstaunlich schnell: Mit 0,520 Sekunden Rückstand nach 42 Runden landete Vettel auf dem starken fünften Rang - und er konnte dieses Niveau konstant halten.

Kanada-Sieger Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 0,539/35 Runden) klagte zwischendurch am Funk über Fehlzündungen, wurde schlussendlich Sechster, hatte diesmal aber erstaunlich wenig Vorsprung auf seinen Stallkollegen Nick Heidfeld (8./+ 0,680/43 Runden) - ob sich für "Quick Nick" die Extraschicht beim Testen in Barcelona gelohnt hat? Dazwischen reihte sich - von an der Box brennenden Bremsen unbeeindruckt - Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes/+ 0,562/36 Runden) ein.

Beide Reifentypen ähnlich stark

Das Trainingsgeschehen stand ganz im Zeichen der Reifenvergleichstests, denn die beiden von Bridgestone mitgebrachten Gummimischungen funktionierten für einige Teams ähnlich gut. Die weicheren Pneus scheinen auf eine schnelle Runde wie meistens im Vorteil zu sein, allerdings beginnen sie auch recht schnell zu grainen. Die Reifentechniker haben morgen jedenfalls noch einen interessanten Tag vor sich.

Timo Glock

Heißer Ritt über die Kerbs: Timo Glock in der Schikane vor Start und Ziel Zoom

Mit Rang elf begnügen musste sich Nico Rosberg (+ 0,904/42 Runden), doch der Williams-Toyota-Pilot sieht deswegen nicht schwarz, sondern erklärte sich den Rückstand durch seine konsequente Abstimmungsarbeit für das Rennen, das er ja um zehn Positionen weiter hinten aufnehmen muss. Timo Glock (Toyota/+ 1,314/39 Runden) wurde 15., Adrian Sutil (Force-India-Ferrari/+ 2,090/33 Runden) nach den Bremsproblemen am Vormittag wieder nur 20. und Letzter.

Die Zeitabstände waren wie so oft in Magny-Cours extrem eng - nicht weniger als 13 Piloten lagen unterm Strich in der gleichen Sekunde wie Spitzenreiter Alonso. Interessant: David Coulthard (10./+ 0,794/36 Runden) hatte bei Red-Bull-Renault mit dem Selbstvertrauen eines Podestplatzes die Nase klar vor Mark Webber (16./+ 1,328/38 Runden), während sich bei Honda schon andeutet, dass die Ressourcen nur noch für 2009 aufgewendet werden...