Magazin: Davidson könnte Villeneuve ersetzen

(Motorsport-Total.com) - Die bisherigen Vorstellungen von Jacques Villeneuve waren für das Sauber-Team eine herbe Enttäuschung. Das verrückte Melbourner Qualifying - in dem der Kanadier in der Aufwärm- und Auslaufrunde von der Strecke abkam - spülte den Ex-Weltmeister noch auf den vierten Platz, im Rennen dümpelte der 33-Jährige als 13. drei Ränge hinter seinem Teamkollegen Felipe Massa ins Ziel der von Startplatz 18 (!) aus losgefahren war.

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Es läuft nicht so, wie sich das Villeneuve und Sauber vorgestellt haben

Wie schon bei den Wintertestfahrten war Jacques Villeneuve auch in Australien rund eine Sekunde pro Runde langsamer als Massa - viel zu viel für einen als Superstar gehandelten Fahrer. Natürlich hat Villeneuve das Fahren nicht verlernt und zum Teil muss auch der Hinwiler Rennstall noch daran arbeiten, das Auto an die Bedürfnisse seines Fahrers anzupassen. Allerdings stellt sich Villeneuve mit seinen Leistungen derzeit kein Zeugnis aus, das einem Ausnahmefahrer würdig ist.#w1#

Nach Informationen des 'Autosport'-Magazins hat das Sauber-Team BAR-Honda-Testfahrer Anthony Davidson kontaktiert, der im letzten Jahr mit seinen "Freitagsvorstellungen" Peter Sauber so beeindruckt hat, dass der junge Brite durchaus auch anstelle von Villeneuve hätte verpflichtet werden können. Sollte Villeneuve die Leistungsklauseln in seinem Zweijahresvertrag nicht erfüllen, könnte man ihn durch Davidson ersetzen, schreibt das Magazin.

Villeneuve äußerte sich zu dem Bericht wie folgt: "Es muss von beiden Seiten Anpassungen geben und das heißt, auch vom Team, bei der Arbeit am Setup und so weiter. Wenn ich hier als Formel-1-Neuling angekommen wäre, dann hätte ich erwartet, dass man mir sagt, was ich tue, aber wenn du mit acht oder neun Jahren Erfahrung ankommst und man die Dinge ganz nach vorne bringen möchte, dann muss man pushen und das ist vielleicht ungemütlich."

Seitens Sauber werden die Berichte dementiert, man habe Anthony Davidson nicht kontaktiert - was in der Formel 1 bekanntlich nicht viel heißen muss. Im gleichen Atemzug macht man im Rennstall aber auch kein Geheimnis daraus, dass man mit der Leistung seines Fahrers nicht zufrieden ist aber man möchte aus dem Rennen in Melbourne auch keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Auch bei BAR-Honda hat man den entsprechenden Bericht gegenüber 'Autosport' dementiert: "Wenn sie irgendwelche Absichten haben, Anthony ein Cockpit zu geben, dann ist das eine Neuigkeit für uns", wird Teamchef Nick Fry zitiert.

Peter Sauber ("Ich kann mir den Unterschied, der wirklich ein großer ist, nicht erklären") wird sich Villeneuves Leistungen wohl noch ein paar Rennen anschauen. Klar ist aber auch, dass es sich der Rennstall nicht leisten kann, mit einem Piloten zu fahren, der derart im Schatten von Felipe Massa steht.

Anthony Davidson, dessen Test für das BMW WilliamsF1 Team schon gescheitert war und ein Einsatz für Sauber deshalb äußerst fraglich ist, stellt aber nicht die einzige Variante für das Sauber-Team dar. Mit Antonio Pizzonia, der im Duell gegen Nick Heidfeld denkbar knapp den Kürzeren zog, sowie McLaren-Mercedes-Dauertestfahrer Alexander Wurz gibt es zwei Alternativen, die nicht ganz abwegig sind. Aber noch hofft Sauber, dass Villeneuve die Kurve kriegt.