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  • 12.09.2001 15:11

  • von Marcus Kollmann

M. Schumacher: "Monza ist ein besonderer Ort"

Egal wie das Rennen ausgeht, Ferrari und Michael Schumacher planen im Anschluss eine riesige Siegesparty

(Motorsport-Total.com) - Zum Großen Preis von Italien im Vorjahr, reiste Michael Schumacher ziemlich unter Druck zum zweiten Heim-Grand-Prix Ferraris. Die Situation war die, dass der 32-Jährige den Grand Prix gewinnen musste, andernfalls hätte es in Bezug auf den Gewinn seines dritten Fahrerweltmeistertitels arg schlecht ausgesehen. Wie hinlänglich bekannt, gewann der Deutsche das Rennen und auch alle danach folgenden. In diesem Jahr holte sich der Wahl-Schweizer den Titel bereits drei Rennen vor Ende der Saison 2001; gleichzeitig konnte Ferrari den Konstrukteurstitel verteidigen. Aus diesem Grund reisen die Roten dieses Jahr entspannter zum Heimspiel. Egal wie das über 53 Runden gehende Rennen für die Scuderia ausgehen wird, in Monza rechnet man anschließend mit einer großen Party.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher (Ferrari)

Am Dienstag präsentierte Schumacher auf der IAA den neuen Maserati Spyder

"Die schöne Sache ist die, dass wir, egal wie das Rennen ausgehen mag, feiern werden. Selbst wenn wir nicht gewinnen sollten, so gibt es doch genügend Gründe um zu feiern. Wir wollen aber Rubens auch noch den zweiten Platz in der Fahrerwertung verschaffen", signalisiert der Deutsche, dass Ferrari noch ein Ziel hat, wenngleich man eigentlich all das, was man sich für diese Saison vorgenommen hatte, bereits erreicht hat.

Wer jedoch befürchtet, dass Michael Schumacher es in den letzten Rennen ruhiger angehen lassen wird, der irrt. "Jeder der mich kennt weiß, dass das nicht meine Art ist. Ich will in jedem Rennen gewinnen. Ich arbeitete genau darauf hin und selbst wenn der auf Druck auf unseren Schultern nun geringer ist, so bedeutet dies nicht, dass ich weniger motiviert bin."

Als härtesten Gegner erwartet der Deutsche die schon in Hockenheim starken BMW-Williams-Piloten: "Wir könnten wieder eine erste Startreihe belegt von den BMW-Williams sehen. In Hockenheim haben sie schon bewiesen, wie stark sie auf einem Hochgeschwindigkeitskurs sein können und Monza ist der Strecke in Deutschland ja sehr ähnlich. Auf der anderen Seite hat Bridgestone einige wichtige Verbesserungen vorgenommen. Wir hoffen, dass uns die neuen Reifen in eine Position bringen, in der wir um den Sieg kämpfen können. Vor all unseren Fans möchte ich selbstverständlich gut aussehen, besser als in Hockenheim. Letzte Woche absolvierten Testfahrten die positiv verliefen", so Schumacher.

Der Große Preis von Italien hat für die Scuderia Ferrari natürlich eine ganz eigene Bedeutung, jedoch auch für Michael Schumacher. Auf die Frage, welche seiner 52. Siege ihm am meisten bedeuten, führte der Deutsche neben seinem letzten Sieg in Belgien auch seine drei Erfolge in Monza an.

"Ich erinnere mich noch daran, dass ich 1996 nicht genau bei der Fahrt aus der Boxengasse heraus wusste, ob mein Vorsprung auf Jean Alesi groß genug wahr, um mir die Führung zu sichern oder nicht. An einer Stelle hörte ich dann die Fans jubeln und wusste, dass ich es geschafft hatte. Mein Sieg im Rennen 1998 kam in einem außergewöhnlichen und sehr wichtigen Rennen. Der Sieg im letzten Jahr war aus den zuvor genannten Gründen auch etwas besonderes", erklärte der Deutsche, der gestern in Frankfurt am Main auf der IAA an der Präsentation des neuen Maserati Spyder teilnahm und heute, so war es geplant, an einem Fußballmatch zu wohltätigen Zwecken in Monza teilnehmen sollte. Mittlerweile hat Schumacher seine Teilnahme als Reaktion auf die Terror-Anschläge in den USA abgesagt.