Lowe: Kein Nachfolger für Chefingenieur Rob Smedley geplant

Williams-Technikchef Paddy Lowe erklärt, wie man den Abgang von Chefingenieur Rob Smedley kompensieren will, und dementiert, dass es Unstimmigkeiten gab

(Motorsport-Total.com) - Der scheidende Williams-Chefingenieur Rob Smedley wird nicht nachbesetzt. Das erklärt Technikchef Paddy Lowe auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Wir planen derzeit nicht, jemanden zu holen", sagt der Brite. "Wir haben viele Ingenieure und sind gut aufgestellt. Daher werden wir intern umstrukturieren, haben bereits Leute in Stellung gebracht und werden einfach anders arbeiten."

Titel-Bild zur News: Rob Smedley, Paddy Lowe

Paddy Lowe sucht keinen Ersatz für den scheidenden Chefingenieur Rob Smedley Zoom

Lowe glaubt nicht, dass sich der Wegfall des routinierten Smedley, der jahrelang Felipe Massa Renningenieur bei Ferrari war, negativ auf die Leistungen auswirken wird: "Es gibt kein perfektes Organigramm. Wir haben zwar Rob Smedley nicht mehr, aber zahlreiche andere Leute, die andere Fähigkeiten haben. Und genau darum geht es."

Man sei gerade dabei herauszufinden, welche Schritte notwendig seien, um das auf den letzten Platz in der Konstrukteurs-WM zurückgefallene Traditionsteam wieder nach vorne zu bringen. Den Hintergrund, dass es hinter den Kulissen einen Machtkampf zwischen ihm und Smedley gegeben habe und der Chefingenieur abgesehen von familiären Gründen auch deshalb Williams verlässt, dementiert Lowe: "Wir gehen im Guten auseinander."

Lowe schwärmt von gutem Verhältnis zu Smedley

Smedley sei ein "großartiger und lustiger Kerl", würdigt Lowe seinen scheidenden Mitarbeiter. "Es war ein wahres Vergnügen, mit ihm im Büro und speziell am Kommandostand zu arbeiten. Das hat gepasst, trotz unserer schwachen Leistungen. Ich persönlich finde es schade, dass Rob geht, aber er wollte ein paar Dinge in seinem Leben ändern."

Bereits vor seiner Ankunft bei Williams im Jahr 2017 habe Smedley, der seit 20 Jahren in der Formel 1 tätig ist, vorgehabt, nicht mehr so viel zu Reisen. Das sei auch der Grund für den Rückzug des Chefingenieurs. Smedley selbst bedankt sich im Formel-1-Podcast 'Beyond The Grid' beim ehemaligen Technikchef Pat Symonds sowie bei Frank und Tochter Claire Williams.

Smedleys Plan für die Zukunft

Er habe dabei geholfen, das Team an der Rennstrecke auf Vordermann zu bringen, "aber dann "haben wir es leider nicht geschafft, die nötige Entwicklung in vielen technischen Bereichen aufrecht zu erhalten". Er traue dem Team allerdings die Trendwende zu. Smedley selbst werde eine Auszeit nehmen, wolle aber in die Formel 1 zurückkehren.

"Ich möchte mich nicht schnell entscheiden, was ich machen werde", sagt er. "Aber ich bin ein loyaler Typ, und wenn ich mich für etwas entscheide, dann könnte es sein, dass ich meine verbleibende Formel-1-Karriere dort verbringe. Ich muss mich entscheiden, ob ich bei einem Team Aufbauarbeit leisten oder zu einem bereits erfolgreichen Team gehen will. Fakt ist aber, dass ich auf jeden Fall zurückkehren werde."

Neueste Kommentare