• 21.02.2011 08:21

  • von Britta Weddige & Dieter Rencken

Lowdon: "Wir sind verpflichtet, zu unterhalten"

Auch bei Marussia-Virgin macht man sich Gedanken, was man für die Formel-1-Fans machen könnte - In den sozialen Netzwerken ist das Team schon vorn dabei

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 kann ein großes Problem nicht leugnen: Bei den Grands Prix werden die Tribünen immer leerer. Die Fans beklagen sich immer lauter über die hohen Ticketpreise. Doch die Veranstalter können die Eintrittspreise kaum senken, da sie ihre Kosten decken müssen - unter anderem die Antrittsgebühren, die zahlen, um überhaupt einen Grand Prix durchführen zu können.

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Graeme Lowdon ist überzeugt, dass die Teams auf die Fans zugehen müssen

Diese Problematik beschäftigt die Teamvereinigung FOTA bereits seit ihrer Gründung. Immer wieder wird besprochen, was man sonst für die Fans tun könnte. Denn das Interesse ist vorhanden. Das hat sich erst an diesem Wochenende wieder gezeigt, als beim Test in Barcelona ein regelrechter Fanansturm herrschte. Hier kostete es den Zuschauer nicht mehrere hundert Euro, Fernando Alonso und Co. in Aktion zu sehen. Und so kamen an einem Tag mehr Fans als bei manchem Grand Prix am gesamten Wochenende.

Wie schafft man mehr Fannähe, wie kann man wieder mehr Zuschauer an die Rennstrecken bringen? Diese Frage beschäftigt auch Timo Glocks Team Marussia-Virgin. "Wir überlegen uns auch als Team, welche Vorschläge wir über die FOTA machen können, um zu helfen", erklärt Teampräsident Graeme Lowdon gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Denn unserer Meinung nach ist die Formel 1 ein großer Sport. Es gibt unglaublich viele Leute, die in ihre Kalender schauen und dem ersten Rennen entgegen fiebern."

"Es wäre schade, wenn wir als Sport nicht zumindest versuchen würden, alles uns Mögliche zu tun, damit das Interesse der Leute gleich hoch bleibt", sagt Lowdon. Und er betont: "Es ist ein Sport, aber es ist auch eine Unterhaltungsbranche. Und wir haben die Verpflichtung, die Leute zu unterhalten. Wir müssen also ein paar Ideen haben." Daran arbeite man gemeinsam mit der FOTA.

Einige Möglichkeiten bieten sich hier über die neuen soziale Netzwerke. Marussia-Virgin hat in diesem Bereich schon gute Erfahrungen gemacht. "In der so genannten 'Social-Network'-Welt haben wir von den zwölf Formel-1-Teams die viertgrößte Zahl an Fans. Und das liegt daran, weil wir in solche Bereiche gehen. Deshalb wäre ich enttäuscht, wenn uns nicht etwas für die Fans einfallen würde", erklärt Lowdon.

Videos, Podcasts, Tweets und 'Facebook' - die Formel 1 hat bereits angefangen, das World Wide Web zu erobern. Dabei geht es für die Teams auch darum, ihre eigene Fanbasis zu erweitern. Dass die Popularität einer Formel-1-Mannschaft nicht unbedingt von ihrem Erfolg auf der Rennstrecke abhängen muss, hat vor Jahren schon Minardi mit seiner großen Zahl an Fans unter Beweis gestellt.

Und auch bei Marussia-Virgin sucht man nach weiteren Ideen, wie man seine Anhängerschaft vergrößern kann. Denn, so weiß Lowdon: "Das Team sucht sich seine Fans nicht aus, die Fans suchen sich ihr Team aus."