Lowdon: "Nicht nur Zufall, dass wir Zehnter sind"

Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon zittert vor einem erneuten Szenario wie 2012 und weiß, dass es in der Formel 1 nicht immer gerecht zugeht

(Motorsport-Total.com) - Der Blick aus dem Fenster dürfte den Jungs bei Marussia heute gar nicht gefallen haben: Regen, Regen und nochmal Regen prasselte über Sao Paulo. Für das Team aus Banbury sind dies schlechte Aussichten, denn je schlimmer die Bedingungen am Wochenende sein werden, desto größer ist die Chance für Caterham, Marussia den wichtigen zehnten Rang in der Konstrukteursmeisterschaft noch abzuluchsen.

Titel-Bild zur News: Cyril Abiteboul

Nur einer kann gewinnen: Graeme Lowdon oder Caterhams Cyril Abiteboul Zoom

"Es ist immer gut, ein aufregendes Saisonende zu haben, aber um ehrlich zu sein, könnten wir auch darauf verzichten und unsere Position festigen", sagt Sportdirektor Graeme Lowdon bei 'Sky Sports F1' nach dem Blick in den Himmel. Zum Glück für sein Team sind regnerische Bedingungen für das Wochenende nicht in Stein gemeißelt, auch wenn viele Wetterdienste für Sonntag von ein paar vereinzelten Regenschauern ausgehen.

Doch der Brite weiß, dass ein verregnetes Training auch am Freitag störend ist, insofern die Bedingungen nicht konstant schlecht bleiben: "Es ist wirklich schwierig. Die Strecke wird während der gesamten Session schneller und langsamer", hat er im ersten Training beobachtet. "Man möchte lieber konstante Bedingungen. Es gibt keinen Grund herauszufahren, wenn die Strecke schneller wird, nur um eine schnellere Zeit zu fahren", sagt er, denn daraus lerne man absolut gar nichts.

Doch natürlich geht es auch der Konkurrenz von Marussia so, sodass die Bedingungen zumindest für den Freitag keinen Nachteil versprechen. Sollte es allerdings auch am Sonntag so sein, dann muss man sich in Banbury echte Sorgen um Rang zehn machen, denn das Erlebnis bekam man vor genau einem Jahr schon einmal präsentiert. Auch 2012 ging man auf Rang zehn ins Saisonfinale in Brasilien - nur um dort von Caterham noch abgefangen zu werden.

Darum ist Lowdon in diesem Jahr auch vorsichtig mit seinen Aussagen. "Man verdient in diesem Spiel gar nichts, man muss es sich erarbeiten", antwortet er auf die Frage, ob sein Team den zehnten Rang verdient hätte. "Ich habe gedacht, dass wir es im vergangenen Jahr verdient hätten. Wir hatten eine unglaubliche Performance des ganzen Teams und waren im Rennen zwischenzeitlich in einer Position, in der Timo (Glock; Anm. d. Red.) komfortabel in den Punkten lag und Zähler hätte holen können. Er wurde dann während einer Safety-Car-Phase von einem Toro Rosso abgeschossen..."


Fotos: Marussia, Großer Preis von Brasilien


"Der Sport respektiert nicht, wer irgendetwas verdient", legt er nach. Am Ende zählt einzig das Ergebnis. Dass man aber trotz der schwächeren Performance über das Jahr gesehen vor Caterham liegt, ist laut Lowdon der starken Performance zu Saisonbeginn zu verdanken: "Wir haben gesehen, dass es eine Chance gibt voranzukommen. Das war ein bewusster Teil unserer Strategie", sagt er und betont: "Es ist nicht nur Zufall, dass wir Zehnter sind."