Kellerduell: Caterham setzt auf Chaos, Marussia auf Nerven

Im Duell zwischen Marussia und Caterham kommt es in Brasilien zum Showdown: Wie die Protagonisten an das Duell herangehen und worum es wirklich geht

(Motorsport-Total.com) - Der Showdown im Hinterbänkler-Duell steht bevor - und da die Titelentscheidung dieses Jahr in der Formel 1 längst gefallen ist, erhalten Marussia und Caterham beim Saisonfinale in Interlagos nun durchaus etwas Rampenlicht. Für die beiden finanzschwächsten Teams im Feld geht es um viel, denn beide wollen mit Platz zehn in der Konstrukteurs-WM in den Genuss der TV-Gelder von Bernie Ecclestone kommen.

Titel-Bild zur News: Charles Pic, Jules Bianchi

Duell im Schatten der Topstars: Caterham möchte Marussia noch übertrumpfen Zoom

Für Platz zehn soll der Formel-1-Boss laut 'auto motor und sport' 40 Millionen Dollar springen lassen. Das gilt allerdings nur für Teams, die in den vergangenen drei Jahren zwei Mal in den Top 10 landeten. Marussia war 2010 und 2011 Zwölfter, 2012 auch nur Elfter - angeblich erzielte man aber mit Ecclestone eine Einigung, für Platz zehn doch noch rund 20 Millionen Dollar zu erhalten.

Caterham: Regen, Kollisionen...

Derzeit darf sich das russische Team gute Chancen ausrechnen, denn man liegt durch Jules Bianchis 13. Platz in Sepang nach wie vor auf Platz zehn. Doch man ist sich seiner Sache noch lange nicht sicher, hat Caterham doch das Kellerduell 2012 ebenfalls im letzten Saisonrennen in Brasilien gedreht. Dafür würde man dieses Jahr einen 13. Platz benötigen, solange die Rivalen dieses Ergebnis nicht egalisieren oder toppen können.

Interlagos ist allerdings immer für ein Chaosrennen gut. Caterham-Pilot Giedo van der Garde wünscht sich Regen, "denn wenn es um den puren Speed geht, dann wird es bei trockenen Bedingungen hart, und wir benötigen etwas Glück. Wir benötigen die Hilfe der anderen - vielleicht haben ein paar Autos eine Kollision oder einen mechanischen Defekt. Regen würde uns aber sehr helfen, zumal unser Auto im Regen ziemlich gut zu funktionieren scheint. Wir müssen richtig pushen, und vielleicht können wir die Ereignisse des Vorjahres wiederholen."

Marussia-Pilot Max Chilton ist bewusst, dass sein Team vor allem Ruhe bewahren muss: "Das Schlimmste wäre, jetzt in Panik zu verfallen, denn dann konzentriert man sich nicht auf die richtigen Dinge. Am besten ist es, dieses Wochenende wie ein normales Rennen anzugehen und das Maximum aus dem Auto herauszuholen." Dann könne man sich zumindest selbst nichts vorwerfen, auch wenn es am Ende nicht mit Platz zehn klappt. "Das haben wir bei jedem Rennen in diesem Jahr gemacht, und es hat funktioniert", sieht er sich bestätigt.

Zusätzliche Motivation durch Vertragspoker?

Ihm ist aber bewusst, dass Interlagos schon oft für unkonventionelle Rennen gesorgt hat: "Durch das brasilianische Wetter ist es erst vorbei, wenn die Zielflagge geschwenkt wird." Dann ist auch klar, wer den Kurs als Held verlassen wird und wer als Verlierer. Im Vorjahr war die Sache nicht so eindeutig, denn der damalige Marussia-Pilot Charles Pic hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Caterham-Vertrag in der Tasche, und ausgerechnet an ihm lag es, dass sein Team den kürzeren zog.

Dieses Jahr hat Pic noch keinen Vertrag für die kommende Saison unterschrieben. Ob ein Erfolg für sein Team diesbezüglich helfen würde? "Ich weiß nicht, ob es bei den Verhandlungen helfen würde", zuckt er mit den Schultern. "Mit Sicherheit würde es aber dem Team helfen, und das ist das Ziel. Wir werden sehen."