Lotus vor Bahrain: Der Ball ist ins Rollen gekommen

Nachdem Romain Grosjean beim China-Grand-Prix die ersten Lotus-Punkte seit Austin 2014 sichergestellt hat, setzt man sich im Team nun das nächste Ziel

(Motorsport-Total.com) - Angesichts des Mercedes-Antriebs im Heck der beiden E23 startete Lotus mit großen Hoffnungen in die Formel-1-Saison 2015. Die ersten WM-Punkte gab es für das Team aus Enstone aber erst beim dritten Saisonlauf am vergangenen Sonntag in Schanghai. Roman Grosjean kam auf Platz sieben ins Ziel und zog damit sechs Zähler an Land. Derweil ging für Teamkollege Pastor Maldonado die Ausfallserie weiter. Der Venezolaner wurde von McLaren-Pilot Jenson Button aufs Korn genommen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Romain Grosjean

Mit dem Mercedes-betriebenen E23 peilt Lotus in Bahrain zweimal die Top 10 an Zoom

Dass Lotus nach drei von 19 Saisonläufen nur auf Platz acht der Konstrukteurswertung rangiert, wird dem Potenzial des Teams laut Grosjean nicht gerecht. "In Australien hätten wir Fünfter werden können, in Malaysia Siebter. In beiden Fällen hat es nicht geklappt", spricht der Franzose gegenüber 'L'Equipe' auf die beiden Nullnummern zu Saisonbeginn an und ist überzeugt, dass Lotus "zusammen mit Red Bull als vierte Kraft" genannt werden muss.

Genau wie Teamkollege Maldonado ist Grosjean entschlossen, die Erwartungen beginnend mit dem Grand Prix von Bahrain in Form von Ergebnissen zu bestätigen. "In Barcelona werden wir auf ein paar Evolutionen zurückgreifen können. Wir werden aber versuchen, ein paar Dinge schon in Bahrain zu fahren. Die Strecke selbst sollte uns besser liegen als Schanghai", blickt der Franzose zuversichtlich auf den am kommenden Wochenende anstehenden vierten Saisonlauf.

Grosjean fuhr auf dem Bahrain International Circuit bereits zweimal (2012 und 2013) aufs Podium und rechnet sich nach dem Lotus-Negativausrutscher in Form des E22 nun wieder gute Chancen aus. "Es ist eine Strecke, die ich noch aus meiner Zeit vor der Formel 1 kenne. Sie hat das, was ich an einer Rennstrecke mag: Harte Bremszonen vor einigen der Kurven, Richtungswechsel und grundsätzlich einen flüssigen Charakter. Mit dem E20 und dem E21 waren wir in der Lage, die gute Balance und den schonenden Umgang mit den Reifen zu unserem Vorteil zu nutzen. Der E22 war ganz sicher eine Herausforderung, aber der E23 ist ganz klar ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Wir sind daher zuversichtlich", sagt Grosjean.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Bahrain

Maldonado hat nach seinen drei Ausfällen zu Saisonbeginn nicht vor, seine Herangehensweise zu ändern. "Die Zielsetzung ist die gleiche wie immer, nämlich, den bestmöglichen Job zu machen und das bestmögliche Ergebnis einzufahren. Wir wissen, was mit diesem Auto möglich ist. Es wird also darum gehen, ein gutes Qualifying hinzulegen und anschließend ein solides Rennergebnis in den Punkterängen einzufahren", so der Venezolaner.

Pastor Maldonado

Maldonado wartet seit dem USA-Grand-Prix 2014 auf weitere WM-Punkte Zoom

Seinen persönlichen Heißhunger auf WM-Punkte bezeichnet Maldonado als "sehr groß". Schließlich fiel er saisonübergreifend zuletzt viermal aus und sah die Karierte Flagge bei seiner bisher letzten Zielankunft (Sao Paulo 2014) außerhalb der Top 10. Die Hoffnung auf ein Ende seiner Negativserie, für die er gerade in dieser Saison - entgegen seines Rufs - kaum etwas konnte, ist bei Maldonado intakt: "Es gibt keinen Grund, warum es in Bahrain nicht gut für uns laufen sollte. Beim Grand Prix von China war ich in der Lage, zu attackieren, andere Fahrer zu überholen und gute Rundenzeiten zu setzen. Ich freue mich darauf, in Bahrain alles zu geben."

Während Maldonados China-Grand-Prix infolge der Kollision mit Button vorzeitig beendet war, brachte Grosjean die ersten Lotus-Punkte seit dem Grand Prix der USA 2014 (Maldonado) nach Hause. Angesichts dieser Leistung ist der stellvertretende Lotus-Teamchef Federico Gastaldi überzeugt, dass der Ball nun ins Rollen gekommen ist. "Unser nächstes Ziel ist es, in Bahrain beide Autos in den Punkterängen ins Ziel zu bringen."