Lotus: Startet der Punkte-Express in Malaysia?

Lotus nimmt zwar keine Punkte, dafür aber viel Zuversicht aus Australien mit nach Malaysia: In Sepang soll der Start zu regelmäßigen Top-10-Platzierungen folgen

(Motorsport-Total.com) - Im Grunde ist Lotus nach dem Saisonauftakt in Australien genauso weit, wie im Vorjahr mit dem desaströsen E22 - man nahm eine Nullnummer mit nach Hause. Im Rennen schaffte man sogar mit beiden Fahrern nicht einmal die erste Runde, dennoch ist man im Hause Enstone guter Dinge für Malaysia. Denn im Qualifying von Melbourne hat sich gezeigt, dass der E23 ein großer Sprung zu seinem Vorgänger ist, nachdem beide Piloten sich in den Top 10 qualifizieren konnten.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Lotus konnte in Australien nur kurzzeitig auf sich aufmerksam machen Zoom

Ähnlich sehen die Ziele auch für den Großen Preis von Malaysia aus: "Wir möchten regelmäßig in die Top 10 kommen", kündigt Romain Grosjean an. Der Franzose möchte dies allerdings nicht nur im Qualifying erreichen, sondern die Position auch über die Ziellinie retten. "Wir haben im Albert Park demonstriert, dass unsere Rennpace-Simulationen sehr gut waren und dass wir ein gutes Ergebnis hätten einfahren können. Und es spricht nichts dagegen, dass das nicht auch in Malaysia der Fall sein kann", so der Franzose.

Doch der Sepang International Circuit ist für die Piloten bislang nicht das beste Pflaster gewesen. Grosjean kam in drei Rennen bislang nur einmal in die Punkte (Rang sechs), Maldonado sah in seinen vier Versuchen gar noch nie die Zielflagge. Lotus selbst konnte zumindest 2011 ein Erfolgserlebnis feiern, als Nick Heidfeld sensationell auf das Podest fahren konnte und Rang drei einholte.

In dieser Saison wäre man schon mit Punkten zufrieden: "Dafür sind wir hier", sagt Co-Teamchef Federico Gastaldi. "Es wäre fantastisch, wenn beide Autos die Zielflagge mit einer guten Hand voll Punkte sehen würden. Man kann nicht sagen, dass uns Sepang nicht liegen würde, von daher sind wir bereit, Leistung zu bringen." Vor allem auf dem neuen Mercedes-Motor liegen mit den langen Geraden auf der Strecke die Hoffnungen.

Pastor Maldonado

Für Pastor Maldonado war Malaysia bislang kein Erfolgspflaster Zoom

Als erste Grundvoraussetzungen dafür wurden die Probleme aus Melbourne analysiert und die Autos wieder rennfertig gemacht. "Wir haben einige Ansätze und führen umfangreiche Tests durch, um zu versichern, dass wir eine robuste Lösung haben", sagt Technikchef Nick Chester zu den Technikschwierigkeiten an Romain Grosjeans Auto, während an Pastor Maldonados Bolide nach dessen Unfall die linke Aufhängung, der Unterboden und der Frontflügel getauscht werden mussten. "Es war ein wenig Arbeit nötig, aber wir werden für die erste Trainingssession bereit sein."

Sollte alles nach Plan laufen, dann gehören die schwarzen Boliden in Sepang zu den guten Kandidaten auf Punkte. Allerdings sind in Malaysia schon viele verrückte Dinge passiert. Besonders das tückische Wetter ist allen Beteiligten im Hinterkopf, auch wenn man mit der früheren Startzeit dem üblichen Abendmonsun aus dem Weg gehen will. Dennoch ist Regen natürlich nie ausgeschlossen, und sollte der kommen, dann rechnet Grosjean mit Problemen für alle Beteiligten.


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"Wir konnten mit dem Auto noch nicht wirklich unter nassen Bedingungen testen. Sollte es also regnen, wird das eine Lernerfahrung werden", so der Franzose. "Aber der E23 demonstriert eine ziemlich gute Basischarakteristik, und seine Fahrbarkeit und Balance sind so, wie man es von einem Auto im Nassen möchte. Für uns sollte das keine großen Probleme bedeuten." Mit Lotus könnte also durchaus zu rechnen sein, nicht nur in Malaysia: "Der E23 hat noch viel Potential", ist sich Grosjean sicher.