Lotus schwärmt von Suzuka und will mehr
Das gute Teamergebnis von Japan hat bei Lotus Lust auf mehr gemacht: Heikki Kovalainen und Jarno Trulli wollen auch bei der Südkorea-Premiere überzeugen
(Motorsport-Total.com) - Das malaysische Lotus-Team reist mit stolzgeschwellter Brust nach Südkorea. Beim Großen Preis von Japan hatten Heikki Kovalainen und Jarno Trulli vor wenigen Tagen eine gute Show geboten und die Messlatte der neuen Formel-1-Teams einmal mehr etwas nach oben gelegt. Auf dem neuen Kurs in Yeongam will der Rennstall exakt daran anknüpfen und erhofft sich ein weiteres gutes Resultat.

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Jarno Trulli und Lotus wollen in Südkorea an die Ergebnisse von Japan anknüpfen
"Nach dem tollen Rennen von Suzuka habe ich Japan am Montag danach in Hochstimmung verlassen", meint Kovalainen. "Damals sagte ich, dass das Auto fantastisch zu fahren war. Für solche Tage betet jeder Fahrer. Dem gesamten Team, unseren Fans und uns selbst bedeutet es richtig viel, noch besser als in Australien abgeschnitten zu haben", erläutert der finnische Lotus-Rennfahrer.
Kovalainen schwebt auf Wolke sieben
"Ein solches Ergebnis verleiht uns zusätzlich an Schwung, wo die Saison doch allmählich zu Ende geht. Wir lagen deutlich vor beiden Virgin-Fahrzeugen, obwohl sie weiterhin bei jedem Rennen neue Teile am Auto haben und wir uns schon auf 2011 konzentrieren. Seit Silverstone hatten wir keine Updates mehr. So weit vorne zu bleiben ist also ein klasse Resultat. Ich freue mich auf Korea."
"Für uns alle ist das Neuland", hält der 28-Jährige fest und fügt hinzu: "Das Layout habe ich mir schon etwas zu Gemüte geführt, doch in den ersten paar Runden wird es darum gehen, die richtige Linie zu finden. Danach kann man sich auf das Setup konzentrieren. Ganz ehrlich: Es wird nicht lange dauern, die Strecke zu meistern", sagt Kovalainen. "Ich denke, das Auto wird dort gut funktionieren."
"Es ist eine typisch moderne Rennbahn", findet der Formel-1-Routinier und erklärt: "Es gibt einige lange Geraden, an deren Ende harte Bremszonen warten. Ein Mix aus engen und schnellen Kurven schließt sich an. Wir dürften uns also in etwa dort einordnen, wo wir in Japan waren. Sollte ich noch einmal einen so guten zweiten Reifensatz wie in Suzuka erwischen, wäre das großartig."¿pbvin|512|3190|südkorea|0|1pb¿
Der zehnte Platz rückt in greifbare Nähe
"Egal, was passiert: Dem zehnten Platz in der Gesamtwertung sind wir nun schon ein gutes Stück näher gekommen. Nur darum geht es", bringt es Kovalainen auf den Punkt. Teamkollege Trulli schließt sich an: "Japan habe ich sehr genossen, doch es war schön, wieder einmal nach Hause zu kommen. Das gesamte Team hat sich über das Wochenende sehr gut verkauft", sagt der Italiener.
"Wir haben einen großen Schritt in Richtung unseres Ziels - Platz zehn in der Gesamtwertung - gemacht und konnten Suzuka zufrieden verlassen. Korea sieht interessant aus. Einige Fahrer nutzen den Simulator oder sogar Spiele, um sich mit dem Layout vertraut zu machen, doch ich finde mich üblicherweise auf einem neuen Kurs zurecht, nachdem ich ein paar Mal um die Strecke gelaufen bin."
"Das ist eine gute Art und Weise, den Flugstress zu verarbeiten - und du bekommst darüber hinaus noch einen Eindruck davon, wo die Bremspunkte liegen und wo du einlenken musst. Nach ein paar Runden kenne ich mich aus und weiß, wo ich Druck machen kann. Es braucht nicht lange, bis man sich eingewöhnt hat", erläutert der 36-Jährige, der 232 Grands Prix in der Formel 1 bestritten hat.
Gascoyne ist gespannt auf Südkorea
Technikchef Mike Gascoyne zeigt sich ebenfalls zuversichtlich. "Rückblickend muss man sagen: In Japan hätten wir kaum ein besseres Wochenende haben können. Ich denke, sowohl Jarno als auch Heikki holten alles an Leistung aus ihren Autos heraus - und das zeigte sich in unserem Vorsprung gegenüber unseren engsten Rivalen in Qualifikation und Rennen", gibt der Brite zu Protokoll.
"Vor dem Rennen konnten wir einige Ankündigungen in Bezug auf die neue Saison tätigen, was unterstreicht, wie ehrgeizig wir sind. Da wird noch einiges folgen. Jetzt reisen wir allerdings erst einmal nach Korea und haben eine positive Einstellung", sagt Gascoyne und merkt diesbezüglich an: "Wenn man einen neuen Event unter die Räder nimmt, ist das immer wie ein Schritt ins Ungewisse."
"Wir haben in der Fabrik aber bereits einige Simulationen durchgeführt, die uns einen ziemlich guten Eindruck davon vermittelt haben, wie sich unser Auto auf diesem Kurs verhalten wird. Die großen Fragezeichen sind die Abtriebslevel und die Haltbarkeit des Streckenbelags im Wochenendverlauf. Das passende Setup werden wir schon finden, doch alle Kursbelange liegen nicht in unserer Hand."
Fernandes ist stolz auf sein Team
"Die FIA hat ihr Okay erteilt, also werden wir einfach hingehen und unser Bestes geben. Sollten Schwierigkeiten auftreten, würden alle im selben Boot sitzen. Wir können es uns aber nicht leisten, über Eventualitäten nachzudenken. Uns geht es darum, im Rennen beide Autos ins Ziel zu bringen und einen weiteren Schritt Richtung Saisonende zu tun", meint der Technische Direktor von Lotus.
Teamchef Tony Fernandes schwelgt indes noch immer in den jüngsten Erfolgen: "Die Ereignisse von Japan zaubern mir noch immer ein Lächeln ins Gesicht. Das gesamte Team hat ein solches Ergebnis verdient. Wir konnten von einem ziemlich verrückten Rennen profitieren und waren zur rechten Zeit am rechten Ort. Das lag nicht zuletzt an unseren erfahrenen Piloten", erläutert der Malaysier.
"Sie haben sich aus allen Problemen herausgehalten und sind stets brillant gefahren. Die Jungs an der Boxenmauer haben die richtigen Entscheidungen getroffen, sodass wir die Chance auf die Plätze zwölf und 13 hatten. Die Mannschaft in der Box hat alles gegeben, um uns vor unseren Rivalen zu halten", hält Fernandes rückblickend fest. "Alles in allem war es einfach eine perfekte Teamleistung."

