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Lotus in Montreal: Keine Experimente!

Romain Grosjean dämpft vor dem Grand Prix von Kanada die Erwartungen bei Lotus - Experimente wie im Vorjahr will das Team vermeiden

(Motorsport-Total.com) - Was ist für Lotus beim Großen Preis von Kanada möglich? Nicht allzu viel, meint Romain Grosjean. Der Franzose dämpft vor dem Rennen in Montreal die Erwartungen an das Team, denn der schnelle Circuit Gilles Villeneuve dürfte seiner Ansicht nach klar die Teams mit Mercedes-Anrieben bevorteilen. "Vor dem Beginn des Wochenendes weiß man nie, aber auf dem Papier hat Mercedes hier einen großen Vorteil", sagt Grosjean.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean erwartet in Montreal ein schwieriges Rennen für Lotus Zoom

Lotus hingegen hat mit dem immer noch schwächelnden Renault-Antrieb, aber auch mit dem E22 zu kämpfen, der nicht an die Leistungen des Vorgängermodells herankommt. "Ich weiß, dass Renault hart arbeitet, und auch wir versuchen von unserer Seite aus das Auto zu verbessern, aber was wir in Monaco bei der Aufhängung und in Sachen mechanischem Grip gesehen haben, war nicht so gut wie wir gedacht hatten", sagt Grosjean.

In Montreal kommt bei Lotus ein neues Aerodynamik-Paket mit geringerem Luftwiderstand zum Einsatz. "Wir haben neuen Flügel für dieses Abtriebs-Niveau, hoffentlich werden sie gut funktionieren", sagt Grosjean. Auf Experimente wie im Vorjahr will das Team aber verzichten. Damals belegte Grosjean im Freitagstraining den dritten Rang, doch am Samstag baute das Team die Flügel um.

Prompt schied der Franzose als 19. schon im ersten Abschnitt der Qualifikation aus. "Was wir im vergangenen Jahr gemacht haben, hat überhaupt nicht funktioniert. Wir haben eine neue Flügelabstimmung ausprobiert, die wir nicht kannten, und das war eine schlechte Entscheidung. Aus solchen Fehlern lernt man", erinnert sich Grosjean. Entscheidend sei in diesem Jahr ohnehin weniger die Aerodynamik als die Antriebsleistung. "Letztlich entscheidet sich die Rundenzeit zwischen der Haarnadelkurve und der Schikane."

Aufgrund der einzigartigen Charakteristik der Strecke in Montreal geht Grosjean nicht davon aus, dass sich am Wochenende das wahre Leistungsniveau des E22 zeigt. Das sei eher in Spanien der Fall gewesen, wo Grosjean im Qualifying auf Position fünf gefahren war. "Was wir in Barcelona gesehen haben, war keine Eintagsfliege. Ich glaube, das war für die Performance des Autos am relevantesten", so Grosjean. "Es gibt noch viele Bereiche, in denen wir das Auto verbessern können, und wenn uns das gelingt, werden wir auch konstanter."


Fotos: Großer Preis von Kanada, Pre-Events


Doch warum ist das Team sportlich im Vergleich zur vergangenen Saison derart abgestürzt? "Es liegt einerseits an der neuen Reifenkonstruktion und auch daran, dass wir nicht genügend Zeit hatten, um alles wie gewünscht zu überprüfen", erklärt Grosjean. Lotus hatte im Winter den ersten Test in Jerez auslassen müssen und war dann in Bahrain immer wieder von Defekten gestoppt worden. "Wir brauchen noch Zeit um zu verstehen, warum es solch einen Unterschied im Vergleich zum Vorjahr gibt."