• 25.03.2010 13:13

  • von Stefan Ziegler

Lotus: "Es geht nicht um Punkte und Podien"

Mit dem Saisonstart seines Rennstalls ist Lotus-Teamchef Tony Fernandes sehr zufrieden - In Melbourne soll das Team weiter Aufbauarbeit leisten

(Motorsport-Total.com) - Als eines von drei neuen Teams reiste Lotus vor knapp zwei Wochen nach Bahrain, um sich der Herausforderung Formel 1 zu stellen. Im Gegensatz zu den anderen Neulingen brachte der Rennstall von Teamchef Tony Fernandes beide Autos über die Runden - fast, denn Jarno Trulli musste seinen T127 wenige Kilometer vor der Zielflagge abstellen. Das Fazit des Teams fällt aber positiv aus.

Titel-Bild zur News: Tony Fernandez

Tony Fernandes hat einen Traum: Er will Lotus langfristig in der Formel 1 etablieren

Fernandes schwärmt vor dem zweiten Wochenende des Rennjahres regelrecht von seinem Rennprojekt: "Ich wollte etwas Einmaliges in der Formel 1 aufbauen. Ich wollte die Atmosphäre eines Formel-1-Teams verändern, damit sich jeder zugehörig fühlt und noch ein bisschen mehr leistet. Meine Fähigkeit ist, das Beste aus den Leuten herauszuholen", sagt der malaysische Geschäftsmann.#w1#

"Du musst lieben, was du tust, und daran glauben. Du brauchst eine gewisse Leidenschaft, Hingabe und großartiges Teamwork", so Fernandes. "Die Strukturen bei Lotus sind bewusst flach gehalten. Es gibt keine umfangreiche Hierarchie. Ich denke, damit sind wir erfolgreich unterwegs. Unsere Leistung von Bahrain war fantastisch, denn vor sechs Monaten hatten wir noch nicht einmal ein einziges Teil."

"Mir war hundeelend zumute." Tony Fernandes

Dabei hatte es am Samstagabend noch ganz anders ausgesehen: Virgin-Pilot Timo Glock schlug den beiden Lotus-Piloten Heikki Kovalainen und Trulli ein Schnippchen. Das hat sich Teamchef Fernandes schwer zu Herzen genommen: "Mir war hundeelend zumute", gesteht der Malaysier. "Ich habe mich aber zusammengerissen und mir gesagt, dass es alleine mit der Qualifikation eben nicht getan ist."

"Es geht nur darum, das Rennen zu beenden", meint Fernandes. Und genau dieses Kunststück gelang seinem Team weitaus besser als der Konkurrenz. Doch die Rivalen sind nicht das Hauptthema bei Lotus: "In dieser Saison dreht sich nicht alles nur um Virgin. Wir wollen uns verbessern und einige der etablierten Rennställe herausfordern. Schauen wir also einmal, was wir erreichen können."

"Was in Bahrain passiert ist, wird unsere Pläne nicht verändern." Tony Fernandes

"Wir stehen noch immer zu unseren Zielen, müssen aber realistisch bleiben", so der Lotus-Teamchef. "Was in Bahrain passiert ist, wird unsere Pläne nicht verändern. Wir konzentrieren uns in diesem Jahr auf den Aufbau. Wir brauchen Konstanz und Stabilität. Es geht uns nicht um Punkte und Podien, auch wenn wir das gerne schaffen würden", erläutert Fernandes die taktische Ausrichtung des Teams.

Vielmehr geht es dem Lotus-Oberhaupt um solide Grundlagenarbeit: "Wir werden nicht von unserer Strategie abweichen, in Barcelona ein umfangreiches Update an den Start zu schicken. Bis dahin haben wir nur ein paar neue Kleinigkeiten", gibt Fernandes zu Protokoll und fügt abschließend hinzu: "Außerdem wollen wir die Zuverlässigkeit steigern und weiter dazulernen", erklärt Fernandes.