Lotterer trauert verpasster Formel-1-Chance nach

André Lotterer, zwischen 2000 und 2002 Jaguar-Testpilot, kann sich an seinem Cockpit in der Formel Nippon nicht wirklich erfreuen

(Motorsport-Total.com) - "Ich bin total begeistert", sagte André Lotterer im Interview mit der 'Welt' über sein diesjähriges Engagement in der japanischen Formel Nippon. Die Realität sieht aber wohl anders aus: Der Deutsche macht keinen Hehl daraus, dass er viel lieber in einer anderen Serie fahren würde.

Titel-Bild zur News: André Lotterer

Lotterer gibt seinen Traum von der Formel 1 noch lange nicht auf

2002 kam er als Testfahrer bei Jaguar nur noch sporadisch zum Einsatz, aber man durfte sich trotzdem Hoffnungen machen, den 21-Jährigen eventuell schon 2003 in der Königsklasse zu sehen. Doch dann kam alles anders: Jaguar verpflichtete ? noch unter Niki Lauda ? die Youngsters Mark Webber und Antonio Pizzonia und ein mögliches Antreten in der CART-Serie wurde durch horrende finanzielle Forderungen des Teams zunichte gemacht.

"Ich wäre gerne dabei gewesen", sagte Lotterer über den Formel-1-Auftakt in Melbourne, den er mit japanischem Kommentar im Fernsehen verfolgen musste. Dem Jaguar-Team wirft er vor, dass er immer nur auf Flughafenhangars fahren durfte: "Eine faire Chance habe ich nie gekriegt ? nicht auf den Punkt. Ich konnte nie wirklich zeigen, was ich kann. Solange du nicht in der Formel 1 bist, glaubst du besser nicht dran."

Den Traum, eines Tages doch in der Königsklasse gegen Michael Schumacher fahren zu dürfen, hat Lotterer aber noch nicht abgehakt. Auch wenn es 2003 besser hätte kommen können als mit der Formel Nippon, ist Japan ja durchaus ein Sprungbrett für die Karriere ? wie schon Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen, Eddie Irvine, Mika Salo oder zuletzt Ralph Firman bewiesen haben...