powered by Motorsport.com

Lopez: "Können unsere Windkanal-Werte gar nicht glauben"

Lotus-Teamchef Gerard Lopez schwärmt trotz der Auftaktpannen in Bahrain vom neuen E22 und erklärt, warum man gegen die Red-Bull-Probleme immun ist

(Motorsport-Total.com) - Trotz großer finanzieller Sorgen, der Abwanderung zahlreicher Schlüsselpersonen und eines verspäteten Teststarts ist man bei Lotus guter Dinge, mit dem neuen E22 einen großen Wurf gelandet zu haben. Nach einem 100-Kilometer-Filmtag in Jerez, wo es angeblich keine größeren Probleme gab, ist die Stimmung auch beim Auftakt der Bahrain-Tests offenbar hervorragend - obwohl man am Vormittag wegen Software-Problemen viel Zeit in der Box verbrachte und auch am Nachmittag durch eine Panne bei der Batterie der Energierückgewinnung gestoppt wurde.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Meisterwerk? Der neue Lotus E22 sorgt teamintern für große Begeisterung Zoom

Davon lässt sich Teamchef Gerard Lopez, der das Amt von Eric Boullier nach dessen Abgang übernahm, allerdings die Laune nicht verderben. "Wir haben ein Superauto", ist der Luxemburger gegenüber 'auto motor und sport' überzeugt. Zumindest theoretisch: "Die Jungs können die Windkanalwerte gar nicht glauben. Wenn wir die Abtriebswerte auf der Strecke umsetzen, geht das Ding wie die Hölle."

Lotus erwartet keine Kühlungsprobleme wie bei Red Bull

Dazu muss es aber erst gelingen, den E22, der heute sein offizielles Testdebüt gab, standfest zu machen. Nach sieben Runden heute Morgen wurde der Bolide nicht mehr auf der Strecke gesehen. Leidet man nun also doch darunter, den ersten Testblock in Spanien versäumt zu haben? Lopez winkt ab: "Wir haben uns viel Geld gespart, dass wir zuhause geblieben sind." Durch die Renault-Probleme hätte man ohnehin nicht viel lernen können.

Red Bull und Toro Rosso hatten in Jerez große Probleme mit der Kühlung ihrer Boliden, was laut Angaben von Stardesigner Adrian Newey auch darauf zurückzuführen war, dass die Renault-Antriebseinheit einen besonders hohen Kühlbedarf habe, weshalb der Brite beim RB10 nachbessern musste. Ein Faktor, der eigentlich allen Renault-Teams das Leben schwer machen müsste.

Romain Grosjean

Auch hinten asymmetrisch: Der E22 verfügt nur über eine Heckflügel-Stütze Zoom

Doch bei Lotus fühlt man sich nicht betroffen. "Wir hatten bei unserem 100-Kilometer-Filmtag in Jerez keinerlei Probleme mit der Kühlung. Ich erwarte auch hier keine", sagt Chefingenieur Allan Permane gegenüber 'auto motor und sport'.

Lopez verteidigt Renault-Antriebseinheit

Warum man sich bei Lotus seiner Sache sicher ist? Teamchef Lopez führt dies darauf zurück, dass man mehr Erfahrung als die Konkurrenz hat:. "Wir haben ein ganz anderes Kühlkonzept. Da hilft uns unsere Erfahrung, die wir mit KERS gemacht haben. Die Elemente für alle Renault-Teams kamen ja bislang von uns. Unser Chefingenieur arbeitet jetzt in Viry-Chatillon bei Renault."

Gerard Lopez

Will Lotus-Teamchef Lopez mit seiner Zuversicht Geldgeber anlocken? Zoom

Die Probleme, die Grosjean am Mittwoch zum Warten an der Box zwangen, hätten laut Lopez "nur am Rande etwas damit zu tun, was bei Red Bull und Toro Rosso los ist." Während Renault in den vergangenen Tagen Kritik aus dem Red-Bull-Lager einstecken musste, nimmt Lopez die Franzosen und deren Aggregat in Schutz: "Die Prüfstandwerte sehen gut aus."