• 31.08.2007 10:22

Lom: "Ein Wochenende zum Vergessen"

Der für die Kundentriebwerke beim Partnerteam Red Bull verantwortliche Renault-Ingenieur blickt im Teaminterview auf den Großen Preis der Türkei zurück

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fabrice, was ist Ihr Fazit zum Wochenende in der Türkei?
Fabrice Lom: "Für uns war es ein Wochenende zum Vergessen. Die Zuverlässigkeit, die wir in den Rennen zuvor erreicht hatten, ließ uns auf einmal im Stich. Mark Webber schied früh aus, und wir müssen an dieser Stelle erwähnen, dass er als einziger Fahrer nicht die Zielflagge sah. Das ist natürlich frustrierend."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber war in Istanbul der Einzige, der vorzeitig ausschied

Frage: "Nehmen Sie denn auch etwas Positives aus Istanbul mit?"
Lohm: "Ja, natürlich. In puncto Performance liegen wir im Moment gut. In dem Teil des Feldes, wo wir uns bewegen, geht es allerdings sehr eng zu. Wenn du wenige Zehntel verlierst, schaffst du den Sprung in die Top 10 nicht und dann wird das Rennen sehr schwierig."#w1#

"Du musst nur im falschen Moment von einem langsameren Auto aufgehalten werden, und schon sind die Punkte außer Reichweite. Im Qualifying in Istanbul beeinträchtigte der Wind die Balance unserer Autos. Das reichte aus, um unsere Chancen auf ein gutes Rennen zu zerstören."

Frage: "Williams holte zwei Punkte. Halten Sie es für schwierig, sie in der Konstrukteurswertung zu schlagen?"
Lohm: "Ehrlich gesagt: Noch ist nichts vorbei. Vor uns liegen weitere fünf Rennen. Wir können realistisch betrachtet rund zehn Punkte einfahren - und uns fehlen nur sechs Zähler auf Williams. Außerdem befinden wir uns nicht in Reichweite der hinter uns liegenden Toyota."

"Wir müssen jetzt nur jede Möglichkeit nutzen und dürfen nicht ausfallen. Wenn wir davon ausgehen, dass die drei Top-Teams die ersten sechs Plätze belegen, sehen wir, dass die Möglichkeiten zu punkten begrenzt sind."

Frage: "In rund einer Woche erwartet Sie in Monza ein besonderes Rennen. Welche Ziele hat sich Red Bull gesetzt?"
Lohm: "Für die Strecke benötigt man ein spezielles Setup und einen zuverlässigen Motor. Bei ausreichender Kraft kann man selbst mit einem rutschenden Auto konkurrenzfähig sein - vorausgesetzt, man verliert beim 'Räubern' über die Randsteine nicht zu viel Zeit."

"Der entscheidende Faktor ist, dass die aufeinander folgenden Rennen in Monza und Spa für die Motoren die härteste Prüfung des Jahres bedeuten. Mark Webbers V8 muss diese Strapazen aushalten, der von David Coulthard absolviert in Italien sein zweites Rennen und darf danach getauscht werden."

Frage: "Für welches Treibwerk ist die Ausgangsposition besser? Für das von David oder das von Mark?"
Lohm: "Das kommt ganz darauf an. In Monza liegt der Vorteil auf Seiten von Mark mit seinem neuen V8. In Spa wendet sich das Blatt zu Gunsten von David."