• 29.08.2007 20:58

  • von Fink/Nimmervoll

Webber: "Nico hat uns in den Hintern getreten"

Mark Webber spricht über die Herausforderung Highspeed in Monza, wenn es regnet, und lobt seinen Ex-Teamkollegen Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Für Red Bull Racing sind momentan Williams und Toyota die schärfsten Konkurrenten um Platz fünf in der Konstrukteurs-WM - und am vergangenen Wochenende in der Türkei sah man speziell gegen Williams nicht allzu gut aus: Nico Rosberg vergrößerte den Vorsprung auf Red Bull Racing um zwei weitere auf insgesamt sechs Punkte und war auch vom Speed her in der schnellsten Runde um eine halbe Sekunde schneller.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hofft in Monza auf ein besseres Abschneiden als in Istanbul

Bei den heutigen Testfahrten in Monza war Rosbergs Teamkollege Alexander Wurz um etwa drei Zehntelsekunden schneller als Mark Webber im RB3. Doch das hat in den Augen des Australiers nicht allzu viel zu bedeuten: "Die Zeiten von Williams haben dann Aussagekraft, wenn Nico im Auto sitzt", erklärte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Er ist der Maßstab für das, was der Williams kann. Nico hat uns ja auch in Istanbul ganz schön in den Hintern getreten."#w1#

Monza ist ganz anders als Istanbul

"Etwas grundlegend Neues bekommen wir nicht." Mark Webber

"Monza ist ein sehr spezieller Kurs mit sehr wenig Downforce, ganz anders als zum Beispiel Istanbul. Wir bekommen ein spezielles Aerodynamikpaket, aber man muss das relativ sehen, denn das wird bei allen anderen Teams auch so sein. Etwas grundlegend Neues bekommen wir nicht", so Webber, der auch sagte: "Monza ist immer noch eine Motorenstrecke, wenn auch nicht mehr ganz so wie früher. Aber ohne einen starken Motor stehst du auf den langen Geraden auf verlorenem Posten."

Grundsätzlich müsste der Highspeedkurs dem Red-Bull-Renault-Paket eigentlich recht gut liegen, denn der RB3 erreicht immer gute Höchstgeschwindigkeiten; die Achillesferse des von Adrian Newey konstruierten Boliden sind eher die schnellen Kurven, aber davon gibt es in Monza - die berühmte Parabolica vor der langen Start- und Zielgerade einmal ausgenommen - nicht allzu viele.

Auf die Frage nach den Problemen mit den falschen Daten aus dem Windkanal in Bedford antwortete Webber nur ausweichend: "Man will im aerodynamischen Bereich natürlich immer noch etwas finden. Adrian ist auf dem Gebiet sehr gut. Wir hatten da in der Vergangenheit Probleme, aber darum ist Adrian ja bei uns, um daran zu arbeiten", meinte er. Grundsätzlich befinde man sich aber auf dem richtigen Weg.

Gischt bei Regen das größte Problem

"Das größte Problem, wenn es in Monza regnet, ist die Sicht." Mark Webber

Und wie ist Monza im Regen, Mark? "Natürlich ist einem Trockenheit gerade beim Testen immer lieber, weil man dann eine Referenz hat, wer wie schnell ist. Aber wenn es regnet, dann ist es ja für alle gleich. Das größte Problem, wenn es in Monza regnet, ist die Sicht. Wir fahren da mit mehr als 300 km/h durch den Wald, wo die ganze Gischt steht. Ich bin hier schon mal im Regen ein paar Runden gefahren vor ein paar Jahren", entgegnete er.

Gefragt sei bei einem Regenrennen übrigens nicht schierer Speed, sondern Köpfchen, fügte er an - und dass ihm das zu liegen scheint, bewies er mit seinem fantastischen dritten Rang beim Chaos-Grand-Prix am Nürburgring. Das Erfolgsgeheimnis: "Man muss halt ein bisschen defensiver fahren, nicht ganz so aggressiv." Denn wie alle im Fahrerlager dank Ron Dennis wissen: "To finish first, you first have to finish!"