• 17.02.2008 10:24

  • von Roman Wittemeier

Liuzzi: "Ich habe die Familie gewechselt"

Vitantonio Liuzzi fühlt sich beim neuen Force-India-Team schon heimisch - Italiener rechnet mit großen Fortschritten im Jahr 2008

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Rodeo ist für Vitantonio Liuzzi beedent - der Toro-Rosso-Bulle hat ihn Ende der Saison 2007 abgeworfen. Während manch ein wilder Reiter anschließend im Staub landet und dem Gelächter des Publikums preisgegeben wird, landete der Italiener vergleichsweise sanft in den Armen der neuen Force-India-Mannschaft. Dort wird Liuzzi zwar nicht mehr an forderster Formel-1-Front kämpfen, aber der 26-Jährige scheint sich auch mit dem Testfahrer-Job anfreunden zu können.

Titel-Bild zur News: Force India

Vitantonio Liuzzi möchte 2009 wieder in ein Formel-1-Renncockpit

"Schon bei meinem ersten Test für das Force-India-Team, als ich noch nicht dort unterschrieben hatte, habe ich gemerkt, dass sie eine gute Struktur mit professionellen Leuten haben. Vijay Mallya investiert viel in das Team und wir werden schon bald Fortschritte machen", sagt Liuzzi. Zwei Jahre im Renncockpit von Toro Rosso hätten ihn als Fahrer reifen lassen: "Du merkst dann viel besser, was ein Formel-1-Auto braucht, um schnell zu sein."#w1#

2009 will Liuzzi wieder ins Renncockpit

Die tierische Geschichte des Italieners wird also fortgesetzt - von den "Roten Bullen" zum Leitwolf des Force-India-Testteams: "Ich fühle mich erwachsen genug, um das Team zu lenken, damit wir ein gutes Auto zusammen hinbekommen. Und 2009 will ich wieder Rennen fahren." In seinem ersten Formel-1-Jahr hatte sich Liuzzi noch knapp gegen den Amerikaner Scott Speed behaupten können, doch in der vergangenen Saison war er seinem Teamkollegen Sebastian Vettel oft hoffnungslos unterlegen.

Insgesamt bleibt der Wechsel aus dem Toro-Rosso-Renncockpit zum Force-India-Testteam ein Rückschritt in der Karriere des 26-Jährigen: "Anfangs war ich ein wenig irritiert. Ich fühlte mich, als hätte ich die Familie gewechselt. Aber ich habe auch hier ein gutes Umfeld und alle arbeiten konzentriert an einem gemeinsamen Ziel." Das Ziel des Force-India-Rennstalls hatte Teambesitzer Vijay Mallya bei der offiziellen Präsentation genannt: innerhalb von drei Jahren auf das Podium.

Mit großen Schritten ins Mittelfeld

Eine optimistische und kämpferische Ansage, die aber laut Liuzzi durchaus realistisch erscheint. Schon in der kommenden Saison soll es deutlich nach vorn gehen: "Bei allem, was ich so im Windkanal gesehen habe, muss ich sagen, dass es in den kommenden zwei bis drei Monaten deutliche Fortschritte geben wird. Wir wollen erstmal näher an unsere Gegner kommen. Gegen Ende der Saison möchten wir dann das zweite Qualifikations-Segment erreichen können."

Der Italiener will neben der Testarbeit bei Force India aber auch noch Rennen fahren. Ein möglicher Einsatz für Peugeot beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans hat aber offensichtlich nicht geklappt. Peugeot benannte sein Einsatzteam und Liuzzi war nicht dabei: "Ich denke aber auch noch über andere Serien außerhalb der Formel 1 nach. Dritter Pilot bei Force India zu sein ist gut, um Kilometer zu machen, aber ich bin auch noch hungrig nach Rennen."