Liebäugelt Eddie Jordan mit Mercedes-Power?

Um sein Budget zu entlasten, könnte Eddie Jordan 2004 auf Mercedes-Motoren für zehn Millionen Dollar zurückgreifen

(Motorsport-Total.com) - Während ein Hersteller nach dem anderen einen Rückzieher vom Kundenmotor um zehn Millionen Dollar macht, der ab 2004 den schwächeren Teams angeboten werden soll, steht Mercedes nach wie vor zu dieser Idee. Mit Eddie Jordan hat sich angeblich auch bereits ein erster Interessent gemeldet.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Lässt Eddie Jordan Ford stehen, um zu Mercedes wechseln zu können?

Der irische Teamchef hat zwar vor Saisonbeginn ein Abkommen mit Ford Europa über die Verwendung von Cosworth-Aggregaten geschlossen, doch aus diesem Vertrag könnte er wohl jederzeit aussteigen, hieß es in Kanada. Für das finanziell angeschlagene Team ist dies insofern interessant, als die derzeitigen V10-Motoren jährlich kolportierte 20 Millionen Dollar kosten, Mercedes aber nur die Hälfte verlangen würde.

Technisch ist davon auszugehen, dass Mercedes einen konkurrenzfähigeren Motor zur Verfügung stellen könnte als Cosworth, obwohl sich auch viele Fragezeichen auftun. Die anderswo geäußerte Spekulation, es handle sich bei den angebotenen V10-Einheiten um 2003er-Motoren, kann nämlich nicht stimmen, da ja 2004 das Motorenreglement geändert wird. Ob angesichts dieser Tatsache Mercedes tatsächlich einen derart aufwändigen Deal eingehen würde, ist fraglich.

Für die Stuttgarter hätte eine Partnerschaft mit Jordan aber nicht nur Nachteile, weil man sich ? ähnlich wie Ferrari mit Sauber ? einen strategischen Verbündeten an Bord holen würde. Eine solche Konstellation ist zwar auf der Rennstrecke nicht entscheidend, sehr wohl aber in den politischen Gremien der Formel 1, die in den nächsten Jahren angesichts der GPWC-Debatte mehr und mehr Bedeutung erlangen werden.

Ein weiteres Gerücht, welches unsere Kollegen von 'Motorsport aktuell' in die Welt setzten, besagt außerdem, dass McLaren-Mercedes mit dem Jordan-Vertrag im Rücken die Fühler nach Giancarlo Fisichella ausstrecken könnte, falls man sich mit David Coulthard nicht mehr einig werden sollte. Fisichella gilt als am meisten unterschätzter Fahrer der Königsklasse und hat in Brasilien seinen ersten Grand Prix gewonnen.