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  • 26.06.2016 17:37

  • von Benjamin Horbelt

Lewis Hamilton: "Ich vermisse die alten Strecken"

Lewis Hamilton möchte weite Auflaufzonen abschaffen - Der Brite wolle der Gefahr ins Auge sehen "wie bei einer Kobra, die nun aber immer weiter weggetrieben wird"

(Motorsport-Total.com) - Mit der Formel 1 ist für Lewis Hamilton ein Traum in Erfüllung gegangen. Das Fahren am Limit mache für den Weltmeister den Reiz der Motorsport-Königsklasse aus. Dabei gilt der Brite als bekennender Fan von traditionellen Rennstrecken und würde die weitläufigen Auslaufzonen moderner Kurse am liebsten wieder abschaffen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton will am Limit fahren Zoom

Damit macht sich der Mercedes-Pilot in den Fahrerbriefings nicht immer Freude, wie der 31-Jährige gegenüber der Tageszeitung 'Daily Mail' verrät "Es ist gefährlich und Leben am Limit. Natürlich will ich nicht ernsthaft bei einem Crash verletzt werden, aber das ist ein Teil davon. In der Fahrerbesprechung sprechen einige Jungs immer mal wieder davon, ob die Strecke glattt genug sei. Die Rennstrecke soll überall so eben wie eine Straße sein. Sie wollen keine Beulen spüren und dazu Auslaufzonen und Schutzwände."

"In solchen Momenten merke ich, dass ich ein bisschen 'old-school' bin", gesteht Hamilton, der statt den vielerorts neu gebauten Kursen, lieber die traditionellen Rennstrecken bevorzuge. Dort gebe es nicht überall asphaltierte Auslaufzonen, wie auf einem Supermarktparkplatz.

"Das ist so wie letzte Woche in Baku, wo sie die Boxeneinfahrt weiter öffnen wollten, weil es sonst zu schnell und gefährlich sei. Ich dachte mir: Es ist dort überhaupt nicht gefährlich! Klar, der Kurs war schwierig zu fahren, aber so sollte ein Rennen sein", fordert der dreimalige Weltmeister.


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"Ich vermisse diese alten Strecken, wo du nicht einfach über die weiße Linie oder über die Randsteine fahren konntest. Jetzt kannst du über den Rand der Streckenbegrenzung oder über das Gras fahren und wieder zurückkehren. Das macht den Einstieg für jüngere Fahrer einfacher." Der "Angstfaktor" sei laut Hamilton in der heutigen Formel 1 nicht mehr vorhanden. Newcomer wie Max Verstappen hätten es somit einfacher, glaubt der Brite.

Dabei bedient sich Hamilton einer tierischen Metapher: "Es ist ein bisschen, als würdest du vor einer Kobra sitzen. Das Ding könnte dich jederzeit beißen. Wenn du in der Nähe sitzt, ist die Gefahr natürlich größer, dass sie dir in das Gesicht beißt. Wenn man aber an Toto Wolffs Schreibtisch sitzt, kannst du winken und machen, was du möchtest. Zu der Zeit, als ich aufgewachsen bin, war die Kobra in der Formel 1 noch ganz nah dran, aber sie wird immer weiter und weiter weggetrieben", kritisiert Hamilton in der britischen Presse die moderne Formel 1.

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